„Sperminator“ hat auch Kinder in Luxemburg

„Sperminator“ hat auch Kinder in Luxemburg
(Ed Houben/Facebook)

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Sein Spitzname ist der „Sperminator“. Der Niederländer Ed Houben ist Samenspender und ist mittlerweile Vater von 99 Kindern. Unter anderem auch in Luxemburg.

Ed Houben ist ein gutmütiger, 44 Jahre alter Niederländer mit einem Bachelor-Abschluss. Er arbeitet als Touristenführer im niederländischen Maastricht. Abseits seines bürgerlichen Alltags hat Ed eine Nebenbeschäftigung, die ihm den Spitznamen „Sperminator“ gebracht hat.

Ed Houben ist seit seinem 18. Lebensjahr Samenspender. Bisher wurden nachweislich 99 Kinder mit seinem Sperma gezeugt. „Ich habe Kinder in Luxemburg, Belgien, Frankreich, Australien, Israel, Kanada, Deutschland, Italien und England“, schreibt „news.com“ unter Berufung auf ein BBC-Interview und ein Gespräch mit „The New York Post“.

Der Wunsch zu helfen

Alles fing an mit einem Paar, das sich über zehn Jahre hinweg Kinder wünschte und trotz Behandlungen kinderlos blieb, berichtet Ed Houben über seine Anfänge als Samenspender. Elf Jahre später fasste er sich ein Herz und meldete sich bei der Samenbank des Universitätsklinikums in Maastricht. Zwischen 1999 und 2005 hat er 25 Mal anonym gespendet.

Nachdem er die Höchstzahl an Spenden erreicht hatte, ging Houben zu anderen Kliniken in den Niederlanden und bot ihnen seine „Dienstleistungen“ an. Der 44-Jährige hat keine Angst vor Konsequenzen. Sein behandelnder Arzt habe ihm versichert, dass es keine genetische Gefahr von der vielfachen Samenspende für die gezeugten Kinder ausgehe. Bei einer Bevölkerung von 15 Millionen, könne Houben problemlos Vater von 500 Kindern allein in den Niederlanden werden, so der Touristenführer weiter.

Für die Samenspenden bekommt Ed Houben kein Geld von den Frauen. In den Niederlanden ist es verboten, mit menschlichem „Material“ zu handeln. Außerdem sieht sich Ed Houben als „echter Humanist“.

„Sperminator“ ist wählerisch

2002 machte sich Ed Houben als Samenspender selbstständig. Er startete eine Webseite, wohin kinderlose Frauen ihre Anfragen richten können. „Alles beginnt mit einer E-Mail“, berichtet der 44-Jährige. Ist der Brief jedoch voller Fehler, „ist die Frau nicht mein Fall“, so Ed Houben knapp. Schafft die Frau diese Hürde kommt es zum klinischen Austausch: HIV-Test, Syphilis, Clamydia… Und dann kommt die heikelste Frage von allen: „Wie siehst du aus?“

Vor dem entscheidenden Treffen mit dem „Sperminator“ müssen die Interessentinnen ein Bild von sich schicken. Houben macht klar, dass er kein hohes IQ oder athletische Leistungsportlerinnen bevorzugt. Auch äußere Schönheit oder Alter spielen bei seiner Wahl eine Rolle. Dennoch: „Ich bin keine Maschine. Ich kann mich nicht zwingen, jemanden, attraktiv zu finden.“

Frauen, die sich mit ihrem Kinderwunsch an Houben wenden, müssen nicht zwingend auch Sex mit ihm haben. „Aber diese Methode ist die Ratsamste“, sagt er. Und weiter: „Bei einer künstlichen Befruchtung dauert es im Schnitt 12 Monate bis es klappt, bei mir ein bis drei Zyklen.“ Meistens fragen ihn die Frauen selbst, mit ihm zu schlafen, erklärt Ed Houben.

Allein oder als Paar

Selten reisen die Frauen allein zum Treffen mit Ed. Aber ab dem Zeitpunkt der Begegnung müsse er sich auf die Frau einlassen, sie nach ihre Vorlieben fragen und sich wie ein Gentleman verhalten. Man kann „nicht wie ein Ex-Mörder auf die Frau springen“, sagt Ed.

Komplizierter wird es, wenn Paare anreisen. Dann kann das Treffen nicht im 14.000-US-Dollar-teuren Masterbedroom in Eds Wohnung stattfinden. Das Trio muss ausweichen. Während der Ehemann in einem Zimmer sich die Zeit mit einem Buch oder Fernsehen vertreibt, verschwindet Ed Houben mit der Frau in einen anderen Raum. „Es ist wichtig für die Männer, ihre Partnerin bei der Entstehung des neuen Lebens zu unterstützen“, berichtet der 44-Jährige.

Mittendrin statt nur dabei

Manchmal wollen die Männer auch dabei sein, sitzen im Raum und schauen zu. Manchmal wollen sie aber auch mehr tun. Mulmig wurde es dem „Sperminator“ bei einem Treffen, als der Freund einer Künstlerin bei der Zeugung dabei sein wollte. „Ich sagte, Steve, ab hier übernehme ich“, berichtet Ed. Aber Steve hatte bereits die Hose runtergelassen: „Ich dachte, ich spüre jetzt doch nicht eine haarige Hand an meinem Hintern…“

Aber nach zwei Stunden Kampf endete alles gut, erzählt Ed Houben: „Der Mann wollte nichts von mir. Er wollte nur bei der Zeugung seines Kindes dabei sein.“