Monaco feiert Fürstenhochzeit

Monaco feiert Fürstenhochzeit
(dpa)

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Monaco erwartet gespannt die Traum-Hochzeit seines Fürsten Albert mit Charlene. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ist das Stadtzentrum ganz in Rot und Weiß geschmückt.

Ein Straßenfeger schwingt seinen Besen noch einmal über die frisch geteerte Straße, bis auch das letzte Krümelchen beseitigt ist. Ein Wäscheladen präsentiert ausschließlich rote und weiße Dessous im Schaufenster, ein Schuhladen zeigt ebenfalls nur Ware in den beiden Nationalfarben Monacos – eine Hommage an das Brautpaar. Mit großer Spannung und bei strahlendem Sonnenschein erwarten zahlreiche Monegassen die Hochzeit ihres Fürsten Albert II. mit der südafrikanischen Schwimmerin Charlene Wittstock.

Mehr als ein halbes Jahrhundert ist es her, dass zum letzten Mal eine Fürstenhochzeit in Monaco gefeiert wurde. Damals hatten sich Alberts Eltern, Rainier III. und Hollywood-Schauspielerin Grace Kelly, das Jawort gegeben. „Es ist ein wunderbares Ereignis, wir haben lange darauf gewartet“, sagt eine ältere Frau.

Trauung im kleinen Kreis

Bei der standesamtlichen Hochzeit werden nur etwa 90 Gäste dabei sein, alle anderen können das Ereignis auf Großbildschirmen verfolgen. Wer einen Platz im Hof des Palastes bekommen hat, muss den Dresscode beachten: Cocktailkleid mit bedeckten Schultern für die Damen, Jackett, weißes Hemd und Krawatte für die Herren. Ein Orchester spielt zur Trauung eine eigens komponierte „Hymne an Fürstin Charlene“. Anschließend soll sich das Paar an einem Fenster des Palastes zeigen, wo es den ersten öffentlicher Kuss als Ehepaar geben soll. Noch kurz vor der Hochzeit hatten Trennungsgerüchte in den Medien für Wirbel gesorgt. Diese wurden Mitte der Woche vom Palast dementiert. Sie sind aber weiterhin ein beliebtes Gesprächsthema in Monaco.

Am Vormittag waren die letzten Vorbereitungen im Gang. Helfer hängten Absperrgitter vor der Kirche St. Dévote mit roten und weißen Stoffplanen zu. Die Flaggen von Monaco und Südafrika schmücken den Vorplatz der kleinen Kirche in Form von Blumenmosaiken. Hier wird Charlene am Samstag nach der kirchlichen Hochzeit ihren Brautstrauß zu Ehren der Ste. Dévote, der Patronin Monacos ablegen.

Ein sicherer Ort

Polizisten sperrten Straßen ab, um die Besuchermassen beim Konzert des Musikers Jean Michel Jarre am Abend zu kontrollieren. Wegen der zahlreichen Staats- und Regierungschefs herrschen strenge Sicherheitsbestimmungen: Kanaldeckel sind versiegelt, Abfalleimer werden regelmäßig kontrolliert. „Monaco ist heute bestimmt der sicherste Platz der Erde“, schrieb die Zeitung „Monaco Matin“.

Das Fürstenpaar will möglichst viele an der Feier teilnehmen lassen. Nach der standesamtlichen Trauung am Nachmittag sind alle „echten“ Monegassen zu einem Buffet eingeladen. Die rund 7000 Staatsbürger machen nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung des Kleinstaates aus. Zum Konzert im Hafen kann jeder kommen, der Eintritt ist frei.