Simeon II.: „Ein langes Leben zu zweit“

Simeon II.: „Ein langes Leben zu zweit“
(dpa-Archiv)

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LUXEMBURG/SOFIA – Der ehemalige König von Bulgarien, Simeon II., ist einer der Hochzeitsgäste von Erbgroßherzog Guillaume und Gräfin Stéphanie de Lannoy. Tageblatt.lu sprach mit ihm über Luxemburg, Hochzeits-Glückwünsche und die Verbindung beider Adelshäuser.

In welcher Beziehung stehen Sie, König der Bulgaren Simeon II., und die großherzogliche Familie aus Luxemburg?

Zar Simeon II.

Simeon Sakskoburggotski ist der bürgerliche Name des ehemaligen Königs von Bulgarien, der aus dem Fürstenhaus Sachsen-Coburg und Gotha stammt. Die Bezeichnung für die Monarchen im Land lautet „Zar“ oder „Zarin“. Als Sechsjähriger hatte Zar Simeon II. nach dem Tod seines Vaters 1943 den Thron bestiegen. Drei Jahre später setzten ihn die Kommunisten kurzerhand ab und enteigneten seinen gesamten Besitz samt Schlössern, Landsitzen und riesigen Ländereien. König Simeon II. floh mit seiner Mutter, der Zarin Giovanna von Savoyen, und seiner Schwester, der Fürstin Maria-Louisa, zuerst nach Syrien, wo er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lebte. Danach kehrte die Familie nach Bulgarien zurück, wo Simeon II. zunächst König blieb. Nach einer Volksabstimmung 1946 wird die Monarchie in Bulgarien endgültig abgeschafft, die Königsfamilie verlässt das Land.

Zar Simeon II. ist studierter Politologe und Jurist. Er lebte und arbeitete bis zu seiner Rückkehr nach Bulgarien 1996 im spanischen Exil. Simeon Sakskoburggotski gehört wie Elisabeth II., Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, sowie Albert II., König der Belgier zum Haus Sachsen-Coburg und Gotha. (Quelle: Wikipedia/dpa/Tageblatt.lu)

„Außer unserer verwandtschaftlichen Verbindung, kenne ich Großherzog Jean seit 1954. Wie Sie wissen, sein Vater war Halbbruder von Prinzessin Marie-Louise von Bourbon-Parma, der Frau von Zar Ferdinand*. Die verstorbene Großherzogin Josephine-Charlotte, die Frau von Großherzog Jean war Mitglied des Belgischen Königshauses, mit anderen Worten auch eine Sachsen-Coburg und Gotha.

Besuchen Sie Luxemburg im Oktober zum ersten Mal, anlässlich der Hochzeit am großherzoglichen Hof?

„In den vierziger und fünfziger Jahren war ich mehrmals in Luxemburg aus verschiedenen Anlässen. Außer der Schönheit des Landes schätze ich Luxemburg als Land in einer mehr als beneidenswerten Lage ein – nicht nur wegen seines ökonomischen und kulturellen Aufstiegs, sondern auch im Hinblick auf Luxemburgs Traditionen und Staatlichkeit. Werte, die wichtig für Standhaftigkeit und Fortschritt jedes Landes sind.

Was wünschen Sie Erbgroßherzog Guillaume und Gräfin Stéphanie de Lannoy zu ihrer Eheschließung?

„Meine Frau und ich wünschen dem Brautpaar das, was man allen jungen Brautpaaren wünscht – ein langes gemeinsames Leben. Darüber hinaus wünschen wir dem Hochzeitspaar mindestens die Goldene Hochzeit zu erreichen, so wie meine Frau und ich das Glück hatten, sie dieses Jahr zu feiern.“

*(dem Großvater Simeons II., Anm. d. Red.)