Nordkorea droht den USA

Nordkorea droht den USA

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Streit um den Hacker-Angriff auf Sony Pictures verschärft sich. Nordkorea bestreitet erneut, hinter der Attacke zu stecken. Das Land droht den USA mit Konsequenzen, sollte Washington einen Vorschlag für gemeinsame Untersuchungen ablehnen.

Im Streit um die Cyber-Attacke auf das Filmstudio Sony Pictures hat Nordkorea die USA zu gemeinsamen Ermittlungen aufgerufen. Das Außenministerium in Pjöngjang wies Anschuldigungen Washingtons in der Affäre zurück und drohte am Samstag mit „ernsten Konsequenzen“, sollten die USA den Vorschlag ablehnen. „Wir können zeigen, dass wir mit dem Fall nichts zu tun haben“, wurde ein Sprecher von den staatlich kontrollierten Medien zitiert. Die US-Regierung schenkt der Unschuldsbeteuerung des weithin isolierten Landes keinen Glauben.

Dass die USA mit Nordkorea eine gemeinsame Untersuchung starten, ist nach Meinung von Beobachtern sehr unwahrscheinlich. Eine der derzeit in Washington diskutierten Möglichkeiten sei es, Nordkorea erneut auf die Liste mit Staaten zu setzen, die den Terrorismus förderten, berichteten US-Medien.

Die USA hätten in der Hacker-Affäre China um Zusammenarbeit gebeten, schrieb das „Wall Street Journal“. „Wir haben den Fall mit den Chinesen diskutiert, um Informationen in dem Fall auszutauschen“, wurde ein hochrangiger US-Regierungsbeamter zitiert.

Bei der Attacke waren im November flächendeckend die Computersysteme von Sony Pictures angegriffen und zahlreiche Daten gestohlen worden. Der Angriff wird in Verbindung mit der Nordkorea-Satire „The Interview“ gebracht. In dem Film bekommen zwei US-Journalisten den Auftrag, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bei einem Interview zu töten. Nach dem Cyber-Angriff und darauffolgenden Terrordrohungen wurde die geplante Premiere des Films abgesagt.

Am Samstag wurde auch bekannt, dass der Chef des Sony-Konzerns, Kazuo Hirai in Japan, sich Medien zufolge schon frühzeitig besorgt über den Film gezeigt hatte. Bereits im Juni habe Hirai Anstoß an einzelnen Szenen genommen, berichtete die „Los Angeles Times“. Die Zeitung griff E-Mails zwischen der Sony Corp. in Tokio und dem Filmstudio in Kalifornien auf, die Hacker nach ihrer Attacke auf das Unternehmen im Internet veröffentlicht hatten.