Lufthansa wusste seit 2009 von den Depressionen

Lufthansa wusste seit 2009 von den Depressionen
(AFP/Roberto Pfeil)

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Die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa wusste während der Ausbildung von Copilot Lubitz von seiner Depression. Alle Leichen der Germanwings-Maschine sind indes geborgen worden.

Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat die Lufthansa bereits im Jahr 2009 als Flugschüler über eine „abgeklungene schwere depressive Episode“ informiert. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Erklärung mit. Demnach hatte der Copilot der Verkehrsfliegerschule im Jahr 2009 im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme seiner für mehrere Monate unterbrochenen Pilotenausbildung medizinische Unterlagen übersandt, in denen von einer „abgeklungenen schweren depressiven Episode“ die Rede war.

Lufthansa erklärte, die Unterlagen seien der Staatsanwaltschaft Düsseldorf „nach weiteren internen Recherchen“ übergeben worden. Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag erklärt, dass der Copilot der vor einer Woche in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine vor seiner Pilotenkarriere psychotherapeutisch wegen möglicher Suizidgefährdung behandelt worden war. Bereits bekannt war auch, dass der Copilot des Germanwings-Flugs 4U9525, Andreas Lubitz, in seiner Ausbildung in der Verkehrsfliegerschule eine Unterbrechung von mehreren Monaten gehabt hatte. „Im Anschluss wurde dem Co-Piloten die erforderliche ärztliche Flugtauglichkeit bestätigt“, heißt es in der Lufthansa-Mitteilung. Schon seit einigen Tagen ist zudem bekannt, dass der 27-Jährige am Tag des Unglücks eigentlich krank geschrieben war.

Der Copilot steht im Verdacht, die Maschine mit 150 Menschen an Bord absichtlich zum Absturz gebracht zu haben. Der Airbus war am Dienstag vor einer Woche auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einer Felswand in Frankreich zerschellt. Der 27 Jahre alte Copilot wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit voller Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben.

Alle Leichen sind geborgen worden

Am Absturzort der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen haben die Ermittler die Bergung der Leichen beendet. Es gebe keine Leichen mehr am Absturzort, teilte die Gendarmerie am Dienstagabend in Seyne-les-Alpes mit. Am Mittwoch würden Einsatzkräfte zu dem Ort aufsteigen, um die persönlichen Gegenstände einzusammeln.

Frankreichs Präsident François Hollande hatte zuvor in Berlin gesagt, bis Ende der Woche könnten alle 150 Opfer mithilfe von DNA-Proben identifiziert sein.