Tsipras ehrt Opfer des Weltkriegs

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(dpa)

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Mit Spannung blickt die EU auf den Besuch des griechischen Regierungschefs Tsipras bei Präsident Putin. Wollen Athen und Moskau eine Annäherung, die die Sanktionspolitik der EU in der Ukraine-Krise torpedieren könnte?

Vor seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat der griechische Regierungschef Alexis Tsipras am Mittwoch in Moskau einen Kranz am Grabmal des Unbekannten Soldaten niedergelegt. Tsipras und Putin sollen am Mittag zu Gesprächen zusammenkommen. Er wolle auf Basis «tiefer historischer Wurzeln» mit Putin über einen Neuaufbruch in den Beziehungen beider Länder sprechen, sagte Tsipras in einem Interview der Staatsagentur Tass. Er erinnerte auch an den gemeinsamen Kampf von Russen und Griechen gegen die Faschisten im Zweiten Weltkrieg.

Bei den Gesprächen in Moskau soll es um eine Lockerung des russischen Boykotts gegen Lebensmittel aus der EU gehen. Demnach könnten griechische Agrarprodukte wie Pfirsiche und Erdbeeren sowie Fisch- und Milchwaren bald wieder auf dem russischen Markt verkauft werden.

Tsipras bekräftigte in dem Interview seine Kritik an den im Ukraine-Konflikt verhängten Sanktionen der EU gegen Russland. Diese seien «nicht wirksam». Auf die Strafmaßnahmen hatte Putin mit dem Importstopp für westliche Lebensmittel reagiert. Der Schaden für die griechischen Bauern sei immens durch den Wegfall des russischen Marktes, sagte Tsipras. Das vor dem Bankrott stehende Land erhofft sich auch günstigere Gaspreise von den Russen.