Schön, lebenswert und autofrei

Schön, lebenswert und autofrei
(Sebastian Kunigkeit)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In Paris soll eine mehr als drei Kilometer lange Strecke entlang des Seine-Ufers zur Fußgängerzone werden. Auch andere europäische Metropolen gestalten ihre Zentren attraktiver.

In Paris soll eine mehr als drei Kilometer lange Strecke entlang des Seine-Ufers zur Fußgängerzone werden. Auch andere europäische Metropolen gestalten ihre Zentren attraktiver. Eine Auswahl:

– In MADRID säumte die Stadtautobahn bis vor wenigen Jahren beiderseits den Fluss Manzanares. In einem aufwendigen Milliarden-Projekt verlegte die Stadtverwaltung die Schnellstraßen in Tunnels. Inzwischen sind die Uferzonen beidseitig zu dem riesigen Landschaftspark Madrid Rio umgestaltet, mit Bäumen, Bänken, Cafés, Spielplätzen, Sportfeldern sowie Dutzenden Brücken, über die Fußgänger, Radfahrer und Inliner zwischen beiden Seiten wechseln können.

– In ROM machte der damalige Bürgermeister Ignazio Marino jene Straße, die an den Kaiserforen entlang zum Kolosseum führt, komplett zur Fußgängerzone. Zwar hob seine Nachfolgerin Virginia Raggi das Verbot für Taxen und Busse wieder auf, aber ab 2017 soll die bei Touristen beliebte Straße endgültig Fußgängerzone sein. Auch die Via della Conciliazione am Petersdom wurde während des laufenden Heiligen Jahres teilweise für Autos gesperrt.

MOSKAU hat sich in den vergangenen Jahren herausgeputzt. Viele Straßen wurden zu Fußgängerzonen mit Läden und Cafés umgestaltet. Allein umgerechnet rund 300 Millionen Euro hat die Stadt dieses Jahr der Agentur Tass zufolge ausgegeben, um Bürgersteige neu zu pflastern, Radwege zu bauen und Straßen mit Grünflächen zu schmücken. Bequeme Sitzbänke aus Holz laden seit diesem Sommer an pulsierenden Boulevards zum Verweilen ein. Bis zur Fußball-WM 2018 will sich Moskau als modern und lebenswert präsentieren.

– In OSLO gibt es Pläne, die Fußgängerzone zu vergrößern und weite Teile der Innenstadt für den Autoverkehr zu sperren. Damit will man nicht nur Fußgängern das Einkaufen erleichtern, sondern vor allem das Autofahren im Zentrum unattraktiver machen. Bis 2020 soll der Autoverkehr um 20 Prozent verringert werden. Die Stadt am Fjord ist außerdem seit Jahren dabei, den Verkehr von der Wasserlinie weg zu bekommen und durch Tunnel zu leiten.

– In der griechischen Hafenstadt THESSALONIKI wurde 2013 eine 3,5 Kilometer lange Hafenpromenade fertiggestellt, die sich vom berühmten «Weißen Turm» bis zum Konzerthaus zieht. Seither lieben die Städter ihre «Nea Paralia» und genießen den größten öffentlichen Raum der Metropole auf Spaziergängen, beim Fahrrad- oder Inlinerfahren.