Pokémania in Luxemburg

Pokémania in Luxemburg
(Tania Feller )

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Das bislang größte Pokémon-Go-Event zeigt, wie das neue Smartphone-Spiel auch Luxemburg bewegt. Um die 400 Spieler waren dem Ruf von "We Live Games" gefolgt.

Gegen 14 Uhr Mittags bildet sich auf dem Glacis nach und nach eine immer größer werdende Menschenmenge. Die Versammelten gehören verschiedenen Altersgruppen an und scheinen, abgesehen vom Smartphone in ihrer Hand, auf den ersten Blick nichts gemeinsam zu haben. Die rund 400 Teilnehmer dieses Events sind jedoch alle mit demselben Ziel gekommen: Pokémons fangen.

Seit zwei Wochen, in denen die neue App des Software-Entwicklers Niantic bereits in Luxemburg erhältlich ist, gewinnt die Pokémon-Go-Bewegung weiter an Größe. Viele spielen und fast niemand spielt allein: Das hat dieses erste große „Meet-up“ der Pokémon-Go-Community in Luxemburg gezeigt.

„Jeder spielt es“

Überrascht über einen solchen Andrang sei er nicht, meint Eric Vieira Fernandes, ein Mitglied der Gruppe WLG („We Live Games“), die das Treffen organisiert hat. „Jeder spielt es und wir wussten, dass ein solches Event die Leute anziehen würde“, versichert er. Eric und Sébastian Gemmer haben die Initiative „We Live Games“ im Dezember 2012 gegründet. Das Ganze hat begonnen, als die 25-jährigen Freunde begannen, sich regelmäßig zu treffen, um ihrer Videospiel-Leidenschaft nachzugehen und sie mit anderen zu teilen.

Größere Organisationen, die Wettbewerb-Turniere und andere Events auf die Beine stellen, habe es bis zu diesem Zeitpunkt in Luxemburg noch nicht gegeben, bemerkt Sébastien. Mittlerweile organisiert WLG größere Events mit bis zu 2.000 Teilnehmern, wie beispielsweise die „Luxembourg Gaming Xperience“ (LGX) im vergangenen April. Auch der Verein an sich ist in den letzten Jahren gewachsen. Den zwei Gründern haben sich sieben weitere Mitglieder angeschlossen. Ziel der Gruppe sei es, vereinzelte Gaming-Communities in Luxemburg und der Großregion zusammenzubringen.

Blickfang

Während des „Pokémon Go Meet-ups“ zeigt sich das Potenzial solcher Gaming-Events. Fremde und Freunde schließen sich zusammen, um gemeinsam im Spiel voranzukommen. Als der Wanderzug sich vom Glacis der nächsten Station der Reise, dem Holzschiff im Stadtpark, nähert, wird die Menschenmenge durchaus zum Blickfang für die außenstehenden Passanten. Auch im Laufe der Reise schließen sich weitere Spieler an, die bereits vorher auf der Jagd nach den virtuellen Wesen waren.

Im weiteren Verlauf des Trips, während man sich dem Stadtzentrum nähert, werden die Straßen der Stadt geradezu überrollt. Schließlich löst sich die große Gruppe auf der place d’Armes in kleinere Gruppen auf und verteilt sich in der Stadt.
Auf die Frage, ob sie seit dem Erscheinen des Spiels mehr im Freien spazieren waren, antworten die meisten Teilnehmer mit Ja. Obwohl manche das Spiel nur ab und zu spielen, beim Warten auf den Zug oder im Bus, investiert ein Großteil der Befragten zwischen drei und fünf Stunden am Tag in die Jagd nach Pokémons.

Möglicherweise weitere Events

Er habe sich das Spiel bereits heruntergeladen, bevor es offiziell in Luxemburg erhältlich war, und seitdem sei er ungefähr 70 Kilometer gelaufen, behauptet der 25 Jahre alte Patrick Mota. Die meisten scheinen sich, seitdem das Spiel erhältlich ist, tatsächlich mehr zu bewegen und verlassen auch öfter das Haus.
Andere Spieler in den Straßen und Parks kennenzulernen sei erfrischend, doch würde man auch oft schief angeguckt, wenn man, in das Spiel vertieft, einem seltenen Pokémon hinterherläuft.

Die jungen und alten Pokémon-Trainer stören sich jedoch nicht an den Blicken, tatsächlich hat die App bisher weltweit ein überwältigendes Feedback bekommen. Trotz häufiger Serverprobleme. Gestern sah man sogar verschiedene Spieler, die Kleider in der Farbe ihres Teams trugen. Wenn die Nachfrage so hoch bleibt, könne man auch in Zukunft mit noch größeren Veranstaltungen rechnen, versichert WLG.