Jordanien liefert IS-Terroristin aus

Jordanien liefert IS-Terroristin aus
(AP/Screenshot)

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Die IS-Miliz erpresst Japan und Jordanien mit zwei Geiseln. Jordanien will jetzt eine im Land inhaftierten Islamistin freilassen. Sie ist für die Miliz von großer Bedeutung.

Jordanien ist bereit, eine inhaftierte Islamistin auf Wunsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Tausch für einen jordanischen Piloten freizulassen. Die Extremistin Sadschida al-Rischawi solle freikommen, sobald der IS bereit sei, einen als Geisel gehaltenen jordanischen Piloten zu entlassen, sagte der jordanische Informationsminister Mohammed al-Mumani am Mittwoch im Staatsfernsehen. Keine Angaben machte al-Mumani über das weitere Schicksal einer japanischen Geisel in den Händen der Dschihadisten.

Die Mutter der IS-Geisel aus Jordanien. (Bild: dpa)

Wer ist Sadschida al-Ridschawi?
Jordanische Behörden wollen die Islamistin Sadschida al-Ridschawi auf einen von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeregten Austausch hin freilassen. Al-Ridschawi hat für die Dschihadisten symbolischen Wert – sie ist eng verbunden mit der Gründungsriege des Islamischen Staates.
Die 1965 geborene Irakerin war Teil einer Terrorgruppe, die in der jordanischen Hauptstadt Amman im November 2005 mehrere schwere Anschläge verübte. Die Extremisten hatten Bomben in Hotels gezündet und dabei 60 Menschen getötet und 115 verletzt. Al-Ridschawi überlebte, weil sich ihr Sprengstoffgürtel nicht entzündete. Die jordanische Justiz verurteilte die Islamistin zum Tode, seit 2006 wird ihr Schicksal jedoch in einem Berufungsprozess neu verhandelt. (dpa)

Der IS hatte vor einer Woche mit der Tötung der beiden japanischen Geiseln Kenji Goto und Haruna Yukawa gedroht. Zunächst forderten die Dschihadisten 200 Millionen US-Dollar (170 Mio Euro) Lösegeld, später verlangten sie die Freilassung Al-Rischawis. In einem am Wochenende veröffentlichten Video war dann die angebliche Tötung Yukawas bekanntgegeben worden, für Goto stellten sie später ein neues Ultimatum bis Mittwoch. Dabei drohten die IS-Kämpfer auch mit der Ermordung des jordanischen Piloten Muas al-Kasasba.

Pilot flog Angriffe auf IS-Stellungen

Al-Kasasba war Mitte Dezember über dem nordsyrischen Al-Rakka abgestürzt und von den Dschihadisten gefangen genommen worden. Er hatte im Auftrag der internationalen Koalition Angriffe auf Stellungen des IS geflogen.

Die Sicherheit Al-Kasasbas habe höchste Priorität, sagte Informationsminister Al-Mumani im Staatsfernsehen. Details wie Ablauf und Zeitpunkt des Gefangenenaustausch nannte er jedoch nicht. Der IS hatte ursprünglich Mittwochabend als Ultimatum für die Freilassung Al-Ridschawis genannt.