Gleiche Rechte beim Blutspenden

Gleiche Rechte beim Blutspenden
(dpa-Archiv)

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LUXEMBURG – Rosa Lëtzebuerg ist enttäuscht über die Weigerung des Gesundheitsministers Mars di Bartolomeo, schwule Männer zur Blutspende zuzulassen. Bei Heterosexuellen sei das Risiko einer HIV-Infektion ähnlich hoch, heißt es.

Die Vereinigung der Schwulen, Lesben und Bisexuellen, Rosa Lëtzebuerg, reagiert auf das „Zögern“ des Gesundheitsministers Mars di Bartolomeo, schwule Männer als Blutspender zuzulassen.

Die aktuelle Debatte wurde durch die Antworten Bartolomeos auf zwei parlamentarische Anfragen von den Abgeordneten Xavier Bettel und Claudia Dall‘ Agnol ausgelöst. Dort erklärte der Minister, bezüglich der Ausschließung von Homosexuellen bei Blutspenden, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handele, die in den meisten EU-Ländern angewendet würde um die Ansteckungsgefahr zu verhindern.

Gleiches HI-Ansteckungsrisiko

Dass England jetzt Homosexuelle bei Spenden zulasse, sei durch die Knappheit an Blutreserven im Land zu erklären. Homosexuelle mit mehreren Lebenspartnern seien nicht zugelassen, so der Gesundheitsminister in seiner parlamentarischen Antwort. Auch Frankreich sei dabei seine Maßstäbe hinsichtlich der Wahl von Blutspendern zu überdenken. In Luxemburg herrsche zurzeit keine Knappheit an Blutreserven, unterstrich Mars di Bartolomeo.

Allerdings gibt di Bartolomeo zu, das Ansteckungsrisiko mit einem HI-Virus sei, sowohl bei Homo- als auch bei Heterosexuellen mit öfter wechselnden Partnern, gleich groß. Auch Letztere werden von der Blutspende ausgeschlossen, so der Gesundheitsminister.

„Verpasste Chance“

Doch Rosa Lëtzebuerg kann jedoch „nicht nachvollziehen, warum der Minister den freiwilligen und nicht überprüfbaren Informationen von heterosexuellen Männern, mehr Vertrauen schenkt, als denen von Homosexuellen“ Denn, so die Assotiation, seien die Angaben über Sexualverhalten und sexuelle Orientierung in dem Fragebogen zur Blutspende freiwillig. Außerdem könne man seine sexuelle Orientierung leugnen, so die Assotiation der Schwulen, Lesben und Bisexuellen in einer Mitteilung am Montagabend.

Deshalb fordert die Organisation, „Menschen, die der Gesellschaft einen positiven Dienst erweisen wollen, anzuerkennen.“