Flèche du Sud geht an den Start

Flèche du Sud geht an den Start
(Marcel Nickels)

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Die 67. Auflage der Flèche du Sud (Kat. 2.2) wird am Mittwoch um 19.15 in Kayl gestartet. Zum ersten Mal gehen auch zwei ProKontinental-Mannschaften an den Start. Teampräsentation ab 17 Uhr.

Damit steigt der Stellenwert des ohnehin prestigeträchtigen Rennens der Velo Union Esch für Nachwuchstalente noch weiter. Ein Sieg bei der Flèche du Sud hilft einem jungen Fahrer dabei, sich einen Namen zu machen. Das war u.a. so bei Andy Schleck, Kim Kirchen, Bradley Wiggins oder Geraint Thomas, um nur diese ehemaligen Sieger aufzulisten. Wer die 67. Auflage der Rundfahrt gewinnen will, der muss ebenfalls etwas auf dem Kasten haben.

Denn nicht nur das Streckenprofil verlangt den Fahrern alles ab, auch das Peloton ist hochkarätig besetzt. Angefangen beim ProKontinental-Team Stölting um den Luxemburger Alex Kirsch, oder der zweiten Formation aus der zweithöchsten Division, Drapac, die mit Lachlan Norris einen Fahrer in den Reihen hat, der in diesem Jahr immerhin 28. bei der Tour Down Under oder 68. bei Tirreno-Adriatico wurde. Beides sind WorldTour-Rennen. 2015 gewann er die letzte Etappe der Tour of Utah, vor Leuten wie Brent Bookwalter (BMC) oder Frank Schleck, der damals 6. wurde. „Die ProKonti-Fahrer sind ein höheres Tempo gewohnt. Wenn sie in einer Fluchtgruppe vertreten sind, dann wird es sehr schwer, sie wieder einzufangen“, erklärt Leopard-Sportdirektor Tom Flammang.

Doch auch die Kontinentalteams sind nicht ohne Chance. Parkhotel Valkenburg zum Beispiel hat erst kürzlich die Türkei-Rundfahrt animiert und stellt mit Jesper Ockeloen den Zweiten der vergangenen Flèche du Sud und den 14. der Türkei-Rundfahrt (2.HC). Es gibt aber noch einige andere, die der Rundfahrt ihren Stempel aufdrücken können, wie Coen Vermeltfoort (Join-S/De Rijke). Der Niederländer hat 2014 gleich drei Etappen im Sprint gewonnen.

Für zwei Konti-Teams ist die Flèche besonders wichtig, nämlich Differdange-Losch und Leopard. Beide wollen sich vor heimischem Publikum von ihrer besten Seite zeigen. Differdingen zeigt sich jedes Jahr angriffslustig und hat mit Devid Tintori und Gabriel Reguero zwei Fahrer, die auch auf den Königsetappen am Freitag und Samstag mithalten können. Als „Edelhelfer“ steht ihnen Tom Thill zur Verfügung, der im vergangenen Jahr noch bester Luxemburger wurde und dieses Jahr vom Verletzungspech verfolgt wurde.

Mutige Regionalteams

Ein Kandidat für das Gelbe Trikot des besten Luxemburgers ist Tom Wirtgen. Der Leoparde hat bereits im Winter erklärt, dass die Flèche einer der Saisonhöhepunkte sei. Der 20-Jährige wurde 23. bei der Flandern-Rundfahrt für Espoirs und Dritter beim Zeitfahren der Tryptiques des Monts et Châteaux. Mit Pit Schlechter hat er zudem einen erfahrenen Mann an seiner Seite. Bei Fabio Silvestre, der vor der Saison von Trek zurück zu Leopard kam, könnte bei der Flèche endlich der Knoten platzen.

Wie jedes Jahr nehmen wieder einige luxemburgische Regionalmannschaften die Herausforderung Flèche du Sud an. Dies sind, wie in den letzten Jahren, LC Kayl, LC Tetingen und VV Tooltime Préizerdaul. Für sie wird es vor allem darum gehen, es bis nach Esch zu schaffen. Allerdings weiß Tom Flammang, dass die Anstrengung nicht umsonst ist.
„Natürlich ist es für einen Fahrer einer regionalen Mannschaft um einiges schwieriger als für einen Konti- oder ProKonti-Fahrer. Aber von diesem harten Rennen profitiert der Athlet aus einem regionalen Team noch über Monate und legt vielleicht die Basis, um im Juni um den Meistertitel mitzufahren.“

Vor allem die dritte und vierte Etappe haben es in sich. Es sind quasi zwei Königsetappen, die vermutlich für eine Vorentscheidung im Gesamtklassement sorgen werden. Zu sicher darf man sich allerdings nicht sein, denn im letzten Jahr wechselte das Leadertrikot sogar noch nach der letzten Etappe. Auch in diesem Jahr endet die Flèche in der Escher Kanalstraße vor dem Editpress-Gebäude, dem Sitz des Co-Organisators Tageblatt.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, der über hügelige 677,3 km durch Luxemburg führt.