Ein nuancenreicher Prozess

Ein nuancenreicher Prozess
(Ifinzi)

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Obwohl der Erfolg seit Jahren eher schwach ist, beginnt das Fest der Luxemburger Sektion des italienischen PD mit einer politischen Diskussionsrunde am Sonntagmorgen.

Während das Fest besonders am Samstagabend immer zahlreiche Menschen auf dem Escher „Gaalgebierg“ versammelt, schafften es gerade mal zwei Dutzend zu der hochrangig besetzten Runde .Eine Überarbeitung dieses Teils der Veranstaltung drängt sich somit auf, zumal die Diskussion mit einer schon fast beharrlichen Konsequenz in den letzten Jahren jeweils mit einer guten halben Stunde Verspätung beginnt.

Die Facetten der Migration

Die Migration war das diesjährige Thema, mit dem sich Kammerpräsident Mars di Bartolomeo, Justizminister Felix Braz, der CSV-Generalsekretär Laurent Zeimet, der Abgeordnete von „déi Lénk“ David Wagner und das OGBL-Exekutivmitglied Jean-Luc de Matteis beschäftigten.
Mars di Bartolomeo erinnerte daran, dass auch die hundertjährige italienische Immigration anfangs schwierig war; es gab damals keine soziale Sicherheit, Italiener und Luxemburger taten sich schwer miteinander. Dieses Phänomen trifft vor allem immer die jüngste Generation von Einwanderern, so Felix Braz. Beide waren sich einig, dass Migrationen langfristig betrachtet werden müssen und eine Momentaufnahme wenig Sinn macht.

Wirtschaft oder Unsicherheit

Schwarz und weiß gebe es in dieser Frage nicht, Migrationen seien ein nuancenreicher Prozess, hieß es.
Laurent Zeimet sieht eine gemeinsame europäische Kultur als integrativen Faktor, während David Wagner die Grenzen dieser europäischen Kultur am Beispiel Marseille mit der Nähe dieser Stadt zum afrikanischen Kontinent darlegte.
Jean-Luc de Matteis seinerseits hob hervor, dass Migrationsfragen auch immer soziale Fragen seien. Die meisten Teilnehmer an dem Rundtisch waren sich daneben einig, dass die Gründe für die Migration eigentlich nebensächlich seien, sprich dass es keinen großen Unterschied macht, ob Menschen ihre ursprüngliche Heimat wegen Krieg oder wegen Hunger verlassen.
Auch die Luxemburger flüchteten bereits aus beiden Gründen aus ihrem Land.