Die Angst vor den Riesenratten

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In England geht die Angst vor der Riesenratte um. Eine Art Wanderratte soll größer als herkommliche Ratten sein und zudem immun gegen Gift. Ist sie auch in Luxemburg heimisch?

Die DP-Abgeordneten André Bauler und Max Hahn sind besorgt. In England erobern „Mutanten-Ratten“ von einer Länge von 60 bis 80 Zentimeter zunehmend Dörfer und Städte. Die Tiere seien resistent gegen jegliche Form von Gift und seien unter anderem in Birmingham, Liverpool und Oxford gesichtet worden. Und auch in Moskau sollen die riesigen Nager schon heimisch sein, heißt es.

Die Luxemburger Umweltministerin Carole Dieschbourg beruhigt aber. Es gebe keine „Super-Ratten“. Die Resistenz der Ratten gegen die Gifte sei das Resultat des jahrelangen massiven Einsatzes von Rodentiziden. Ein Rodentizid (lat. rodentia „Nagetiere“ und caedere „töten“) ist ein chemisches Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren. Es wird zur Herstellung von Fraßködern und zur Begasung von Lagerräumen und unterirdischen Nagetiergängen verwendet. Dieses Gift wird unter anderem gegen Wanderratten benutzt. Im Laufe der Zeit hätten die Tiere durch eine DNA-Mutation einen natürlichen Schutz gegen das Mittel entwickelt. Das hätten Analysen der englischen Universität Huddersfield bestätigt, so Dieschbourg.

Weniger Gift = weniger Resistenz

Die Ministerin rät dann auch, Rodentiziden nur im äußersten Notfall zu benutzen, um weiteren Anpassungen zu verhindern. Sie erinnert auch daran, dass die Gifte auch die natürlichen Feinde der Ratten treffen können.

Die Größe der Nager sei nichts Ungewöhnliches. Eine Wanderratte sei im Durchschnit ohne Schwanz 25 Zentimeter lang, erklärt Carloe Dieschbourg. Der Schwanz habe noch einmal dieselbe Länge. Es sei aber wie bei den Menschen. Es gebe große und kleine Ratten. Oft seien die Berichte über Ratten, die so groß sein sollen wie Katzen, auch ganz einfach übertrieben, so die Ministerin. In Luxemburg suchte man vor einigen Jahren einen schwarzen Panther. Dabei handelte es sich nur um eine etwas zu groß geratene schwarze Katze, erinnert Dieschbourg.

In Luxemburg gebe es keine Informationen über die Benutzung von Rodentiziden. Bisher seien auch noch keine „Monsterratten“ entdeckt worden. Wanderratten seien hierzulande sehr verbreitet, so die Umweltministerin. Man sehe sie vor allem in der Dämmerung. Sie würden aber bisher kein Problem darstellen.