„Nicht jeder kann die CFL-Hotline anrufen“

„Nicht jeder kann die CFL-Hotline anrufen“
(Tageblatt/Alain Rischard)

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Züge gestrichen, aber nicht im Ersatzfahrplan für Freitag vermerkt und ewig lange Wartezeiten bei der Hotline, wenn jemand abhebt. Bahnreisende sind über die Kommunikationspolitik der CFL sauer. Im Netz bleibt der Spott nicht aus.

Nach dem Wasserschaden in Bettemburg läuft bei CFL der Ersatzfahrplan. Nach der holprigen Kommunikationspolitik (Link) im Anschluss des Störfalls mit dem überschwemmten Stellwerk schickt die Bahngesellschaft jetzt bereits am Vortag eine Pressemitteilung mit dem Ersatzfahrplan für den kommenden Tag. Die gleichen Daten stehen auch bei CFL online. Dennoch scheint etwas mit den Infos für die TGV-Züge für Freitag (3. Juni) schief gelaufen zu sein.

„Ich muss am Freitagabend beruflich nach Paris. Am Donnerstag habe ich zunächst auf Tageblatt.lu gelesen, wie die TGV-Züge am Freitag fahren. Mein Zug um 18.09 Uhr stand nicht auf dieser Liste. Auch nicht im Netz unter ‚CFL/Perturbations‘, wie im Artikel angekündigt“, erklärt eine Reisende gegenüber Tageblatt.lu am Freitag.

Schlechte Kommunikation

Auch bei mehrmaligen Anrufen bei der CFL-Hotline hebt niemand auf der anderen Seite das Telefon ab, heißt es. Erst am Freitagmorgen erreicht sie einen Service-Mitarbeiter, der ihr knapp mitteilt, dass der Zug „tatsächlich gestrichen ist“. „Aber das muss man den Menschen früher sagen, nicht jeder ruft die Hotline an“, ärgert sich die Frau.

Sie steigt auf das Flugzeug um. 400 Euro sind erstmal weg. Wer kommt für diesen Schaden auf, fragt sie. Eine Zeile mehr im Dokument „Journée du 03 juin 2016“, speziell in der Sparte der TGV-Züge (Link), hätte vielen Reisenden Ärger und der CFL schlechte Schlagzeilen erspart.

Mangelnder Kundenservice

Auf Twitter bleibt der Spott für die CFL nicht aus. Reisende beschweren sich nicht nur über den schlechten Kundenservice.

„Ich weiß nicht, wer es war, aber es ist lustig“, schreibt ein Nutzer und postet ein Bild mit einem CFL-Zug und der Frage auf Luxemburgisch: „Wie heißt ‚Verspätung‘ auf Chinesisch?“ „‚Che Ef El'“ lautet die Antwort, daneben ein Tränen-lachendes Emoji.

Offene Fragen

Der ausreichende Schutz der Bahnanlagen wie das Stellwerk in Bettemburg beschäftigt jetzt auch die Politik. Die LSAP-Abgeordnete Claudia Dall’Agnol hat in diesem Zusammenhang eine umfassende parlamentarische Anfrage an Infrastrukturminister François Bausch („déi gréng“) gestellt.

Dall’Agnol, die auch Schöffin in Düdelingen ist, spricht auch ein anderes Verkehrsproblem an, das sich infolge der Bahnstörung ergab (Link). Es seien jetzt nicht nur die Pendler aus der nahen Grenzregion, die, je nachdem, wo sie wohnen, sowieso durch die Stadt fahren, sondern auch die Zugpendler, die aufs Auto umsteigen, auf den Straßen der Stadt unterwegs. „Zu Spitzenzeiten gibt es in Düdelingen kein Durchkommen mehr“, schilderte die Politikerin den täglichen Verkehrskollaps.