Mindestens 37 Tote

Mindestens 37 Tote
(Mstyslav Chernov)

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Bei einem Bootsunglück in der Ägäis sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen, vor allem Frauen und Kinder.

75 Menschen konnten nach Angaben der türkischen Küstenwache gerettet werden, nachdem ihr Boot am Samstagmorgen beim Versuch der Überfahrt von der türkischen Provinz Çanakkale zur griechischen Insel Lesbos kenterte. Unter den Opfern waren zwei Säuglinge.

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP befand sich an dem Küstenabschnitt nahe der türkischen Stadt Ayvacik, als dort die Leichen von etwa 20 Opfern des Unglücks lagen. Darunter war ein Baby, dessen Gesicht von einer Mütze bedeckt war. Ein Schnuller lag ganz in der Nähe. Zu sehen war auch ein zweites Baby, das tot aus dem Meer geborgen worden war. Sowohl unter den Opfern als auch unter den Überlebenden bildeten Frauen und Kinder die Mehrheit.
„Wir sind so traurig“, sagte ein Überlebender unter Tränen. „Mindestens 20 unserer Freunde gelten als vermisst.“

44.000 seit Beginn des Jahres

Die meisten der Flüchtlinge kommen aus Syrien und Afghanistan, einige aus Birma. Das gekenterte Boot lag 50 Meter vor der türkischen Küste. Rettungswesten und persönliche Habseligkeiten der Ertrunkenen lagen am Strand. Trotz des Winterwetters begeben sich immer noch jede Woche tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt in Richtung Europäische Union. Erst am Donnerstag waren 24 Flüchtlinge beim Untergang ihres Boots vor der griechischen Insel Samos umgekommen, am Mittwoch ertranken sieben Menschen. In der vergangenen Woche kamen in dem Gebiet 45 Flüchtlinge bei drei Schiffsunglücken ums Leben. Nach UN-Angaben kamen seit Beginn des Jahres mehr als 44.000 Flüchtlinge nach Griechenland, mehr als 200 Menschen starben bei der Überfahrt oder gelten als vermisst.