Traumata und ihre Folgen

Traumata und ihre Folgen
(Nicolas Armer)

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In Luxemburg sterben im Schnitt jährlich 261 Menschen an den Spätfolgen eines Traumas. Es ist die vierthäufigste Todesursache. Nun stellt die Regierung ihren ersten Bericht vor.

Traumata haben einen enormen psychischen und sozialen Einfluss auf die Gesundheit der Öffentlichkeit und des Einzelnen. Nicht nur der Betroffene leidet physisch und psychisch, sondern auch die ganze Familie und das soziale Umfeld. Finanziell trägt vor allem das Sozialsystem die Kosten. Ökonomisch bedeuten viele Trauma-Patienten große Verluste.

Eine Gesellschaft hat folglich großes Interesse daran, die Anzahl von Trauma-Patienten so gering wie möglich zu halten. Deshalb spielt die Prävention zur Vermeidung von Unfällen oder Situationen, die Traumata hervorrufen, eine große Rolle. Am Mittwoch stellte die Regierung ihren ersten Trauma-Bericht (RETRACE) vor.

Unfälle und Gewalt

Traumata sind die Folgen schwerer Unfälle im Straßenverkehr, Badeunfälle, Verbrennungen, Stürze, Gewalt oder Kriegserlebnisse. Weltweit leiden Millionen Menschen an den Nachwirkungen solcher Erlebnisse. Fünf Millionen sterben jährlich an den Nachwirkungen.

In Luxemburg sind Traumata die vierthäufigste Todesursache, bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar Todesursache Nummer eins. Die Nachwirkungen sind demnach nicht zu unterschätzen. Jährlich sterben im Durchschnitt 261 Menschen an Trauma-Folgen – ein Todesfall alle 34 Stunden.

Medizinische Betreuung

Pro Todesfall haben die Erkrankten 235 Mal medizinische Betreuung in einer Notaufnahme aufgesucht und wurden 17 Mal in eine Klinik eingeliefert. Jährlich gehen rund 60.000 Besuche in den Notaufnahmen auf Trauma-Fälle zurück. Dies sind 170 Besuche pro Tag. Davon ist ein Einwohner von zehn betroffen.

Traumata verursachen neben großem Leid auch enorme Kosten. Laut aktuellem Bericht der Regierung beläuft sich die medizinische Betreuung von Traumata-Patienten in Luxemburg jährlich auf 50 Millionen Euro.