Nur ein Drittel glaubt an die drei

Nur ein Drittel glaubt an die drei
(Tageblatt-Archiv)

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Nicht nur, dass die Bevölkerung laut unserer Umfrage mehrheitlich unzufrieden mit der neuen Regierung ist. Die Antwort eines repräsentativen Durchschnitts der Bevölkerung auf die zweite Frage zeigt, dass die Bürger Rot-Blau-Grün auch nicht zutrauen, das Land auf die Zukunft vorbereiten zu können.

Vor den Erklärungen des Staatsministers zum Haushalt und zur künftigen Politik der Regierung (am 14. Oktober im Parlament) war der Glaube der Bevölkerung an die Kapazitäten der Regierung dabei noch größer als nach den Erläuterungen Bettels. Der Anteil der Menschen im Lande, die auf die Fähigkeit der LSAP-DP-Grünen-Regierung setzte, Luxemburg auf die Zukunft vorzubereiten, lag bei einem guten Drittel (34,4 Prozent) und sank nach der Rede vom 14. Oktober auf 30,9 Prozent. Vor der Ansprache hatten die Frauen leicht mehr Vertrauen in die Zukunftsvorbereitungen der Regierung (35,8 Prozent gegen 33,1 Prozent bei den Männern); nach der Erklärung war das Verhältnis umgekehrt (31,8 Prozent Männer gegen 29,9 Prozent Frauen).

Die Spielregeln

806 Einwohner Luxemburgs im Alter zwischen 18 und 65 Jahren hat TNS Ilres im Auftrag des Tageblatt zur Regierung und zur Regierungspolitik befragt. In die Umfrageergebnisse flossen die Antworten von 441 Bürgern mit Luxemburger, 133 mit portugiesischer und 232 mit anderer Nationalität ein.

Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 9. bis 14. Oktober, also vor der Erklärung von Premierminister Xavier Bettel im Parlament, durchgeführt. Zwei Fragen wurden den Umfrageteilnehmern ein zweites Mal, dieses Mal nach dem Budgetdepot Mitte Oktober, gestellt. Wissen wollten wir, ob der Auftritt des Regierungschefs und des Finanzministers die Einstellung der Bevölkerung zur Regierungskoalition beeinflussen würde.

684 der 806 Teilnehmer aus der ersten Umfrage beantworteten die Fragen ein zweites Mal. 92,5 Prozent gaben an, über die politische Aktualität Mitte Oktober informiert zu sein.

Interessant ist ebenfalls die Betrachtung der Umfrage nach Alterskategorien. So ist das Vertrauen in die Zukunftskompetenzen der Regierung am größten bei den 18- bis 24-Jährigen. 44,5 Prozent dieser Altersgruppe glaubten vor dem 14. Oktober an die Fähigkeit der Regierung zur Zukunftsgestaltung. Nach besagtem Auftritt vom 14. Oktober fiel der Glaube an die Kompetenz der Regierung bei den jungen Männern und Frauen um ganze 10 Punkte auf 34,1 Prozent.

Das Vertrauen in die Regierung ist auch bei den Senioren (55 bis 65 Jahre) relativ hoch (36,6 Prozent vor dem 14.10. bzw. 34,7 Prozent nach Bettels Rede).

Das größte Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der Regierung haben übrigens diejenigen, die am meisten verdienen. In der Kategorie der Bürger mit einem Monatseinkommen über 8.000 Euro findet die Regierung das meiste Vertrauen in ihre Kompetenzen zur Zukunftsgestaltung.
In dieser Gruppe lag die positive Meinung bei 52 Prozent und sank nach der Erklärung vom 14. auf 46,3 Prozent. Auch interessant: In der Hauptstadt sank die Zustimmung von 39,6 auf 31,2 Prozent.