Luxemburg verzeichnet mehr Straftaten

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LUXEMBURG - Die Zahl der Vergehen hat sich gegenüber 2012 erhöht. Die Polizei befasste sich im Vorjahr mit 39.957 Fälle. Im Vergleich zu 2012 wurden 2013 mehr Straffälle (+6,16 Prozent) verzeichnet.

Am Mittwoch stellte die Polizei ihren Jahresbericht 2013 vor. Polizeiminister Etienne Schneider (LSAP) konnte wegen anderer Verpflichtungen nicht an der Vorstellung teilnehmen. Die Zahlen wurden vom für die Statistiken zuständigen Beamten Dan Reiffers präsentiert.

Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zu 2012 im Vorjahr um 6,16 Prozent gestiegen. Das sind 2.318 Fälle mehr als 2012, so Polizeidirektor Romain Nettgen am Mittwoch anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts zur Kriminalität.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 39.957 Delikte verzeichnet. Bereits in den Jahren zuvor, 2011, 2012, hatte die Kriminalität in Luxemburg zugenommen. Auf 100.000 Einwohner kommen 7.440 Straftaten, heißt es in dem Bericht. 2011 wurden 6.975 Straftaten auf 100.000 Einwohner gezählt.

Bei folgenden Straftaten wurde ein Zuwachs verzeichnet: Einbrüche (+7,5 Prozent), Pkw-Diebstähle (+13,3 Prozent), normale Diebstähle (+10,8 Prozent), Diebstähle mit Gewaltanwendung (+10,4 Prozent), Hehlereien (+37,7 Prozent), Drogendelikte (+24,7 Prozent), Vergewaltigungen (+17,1 Prozent), Betrügereien (37,6 Prozent), Erpressungen (+113,5 Prozent).

Nur in drei Bereichen ist die Zahl der Vergehen rückläufig. Sittlichkeitsdelikte (-15,1 Prozent), Vandalismus (-8,6 Prozent) sowie Zechprellerie (-8,8 Prozent) sind im Gegensatz zu 2012 zurückgegangen.

Einbrüche nehmen zu

2013 wurden 216 mehr Einbrüche verzeichnet als 2012. 215 Einbrecher konnten identifiziert und 123 davon verhaftet werden. Die Polizei unterscheidet zwischen zwei Einbrecher-Gruppen. Die eine Gruppe kommt nach Luxemburg und übernachtet einige Tage in verlassenen Gebäuden, bevor sie sich wieder nach der Tat aus dem Staub macht. Die andere Gruppe kommt aus dem Nachbarland, meistens aus Frankreich heißt es. Diese Kategorie von Einbrechern verlässt Luxemburg sofort nach der Tat. Bei den nicht in Luxemburg wohnhaften Tätern handelt es sich laut Polizei meistens um Einbrecher aus Osteuropa.

2012 wurden 3 Morde sowie 110 Mordversuche verzeichnet. 2013 zählte die Polizei nur noch 1 Mord sowie 84 Mordversuche. Die Zahl der Übergriffe auf Beamte sowie Beleidigungen ist in den letzten fünf Jahren rückläufig. 2013 wurden 94 Übergriffe gezählt. Das sind 5 weniger als im Vorjahr. 207 Personen wurden wegen Amtsbeleidigungen protokoliert, 2012 zählte die Polizei noch 198 Fälle.

Die Aufklärungsquote der Polizei für 2013 liegt bei 44 Prozent. 39 Prozent der Straftäter sind Luxemburger. Bei mehr als 97 Prozent der Täter handelt es sich um in Luxemburg wohnhafte Personen.

Polizei-Chef fordert mehr Ressourcen

„Wir brauchen mehr Ressourcen. Die vorhandenen Kräfte müssen effizienter eingesetzt werden, bis die Polizeireform komplett durch ist, so Polizeidirektor Romain Nettgen. „Unsere Prioritäten sind der Kampf gegen Einbrüche, Drogen sowie Cyber- und Wirtschaftskriminalität. Änderungen müssen kommen, was die Ausbildung der Spezialisierung der Beamten betrifft“, fordert Nettgen.

Zwischen 2000 und 2013 wurden 101 Beamte bei der Kriminalpolizei eingestellt. Schwerpunkt: Neue Technologien und Wirtschaft. Weiterhin sei die Bürgernähe und Schnelligkeit der Intervention wichtig, besonders bei den uniformierten Einheiten, so der Polizeidirektor. Die neuen Herausforderungen laut Nettgen sind das Centre de retention in Samen, wo 45 Personen beschäftigt werden, die automatischen Radare, dessen Verwaltung und Wartung von etwa 15 Beamten durchgeführt werden, sowie legale Anpassungen bezüglich der Benutzung von Waffen, dem Platzverweis sowie die Durchsuchungen (u.a. des Kofferraums von Fahrzeugen bei Kontrollen) sein.

Nettgen hofft dann auch, dass bei den Budget-Planungen 2014-2015 die Mittel der Polizei nicht beschnitten werden.