Keine Spionage gegen Luxemburg

Keine Spionage gegen Luxemburg
(Karl-josef Hildenbrand)

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Der BND spioniert via Datenkabel die europäischen Nachbarn aus, darunter Luxemburg. Premierminister Xavier Bettel hat mit Deutschland gesprochen. Die Antwort: Keine Spionage.

„Wir haben die Mittel um festzustellen, ob befreundete Staaten verdächtige Aktivitäten in Luxemburg durchführen. Das haben wir auch im Zusammenhang mit den Aktivitäten des BND (deutscher Auslangsgeheimdienst) getan,“ heißt es in einer parlamentarischen Antwort von Premierminister Xavier Bettel an den ADR-Abgeordneten Fernand Kartheiser.

Laut Bettel hat der BND demnach nicht den Auftrag Institutionen oder Organisationen in Luxemburg auszuspionieren. „Uns wurde versichert, das keine Verwaltung oder Firma auspioniert wurde,“ heißt es vom Premierminister.

Selektoren

Laut deutschen Medienberichten vom 15. Oktober 2015, spähte der BND Botschaften und andere Behörden von EU-Ländern und weiteren Partnerstaaten aus, darunter französische und US-Ziele. Dafür setzte der Geheimdienst mehr als 2000 Selektoren (Suchbegriffe) gegen befreundete EU-Staaten und die USA ein.

Der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser machte sich daraufhin Sorgen um die Sicherheit Luxemburger Interessen und stellte eine Reihe von Fragen an den Premierminister. Darunter auch die Frage, wie es um den Schutz solcher Interessen gestellt sei.

Schutz

„Luxemburg hat wegen der aktuellen Bedrohung durch Spionage spezifische Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, die sensiblen nationale wie auch internationale Informationen schützen,“ so die Antwort von Xavier Bettel.

Die Antwort des Premierministers läßt viele Fragen offen. Erst im Frühjahr war bekanntgeworden, dass der BND mit tausenden Spähzielen des US-Geheimdienstes NSA die Kommunikationsströme überwachte. Darunter auch elf Datenleitungen von und nach Luxemburg.

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