Dienst nach Vorschrift

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Dienst nach Vorschrift, lautet die Vorgabe der Gewerkschaften für die Beschäftigten von Luxair. Damit sollen sie ihren Unmut über die Haltung der Direktion bei den Verhandlungen zum Kollektivvertrag äußern.

Der Kollektivvertrag für die Luxair-Angestellten läuft Ende September 2014 aus. Eine Neufassung ist jedoch zur Zeit nicht in Sicht. Schuld daran ist die Luxair-Direktion schimpfen OGBL, LCGB und NGL-Snep gemeinsam. Sie habe die Belegschaftsvertreter erst im Mai 2014 zu Verhandlungen eingeladen. Ein Verhandlungsergebnis sei nicht möglich gewesen. Und auch die Treffen vor dem nationalen Schlichtungsamt blieben erfolglos.

OGBL-Verhandlungssekretär Hubert Hollerich schiebt die Schuld vor allem auf den Personalchef von Luxair Claude Olinger. Ihm wirft Hollerich solch unschöne Eigenschaften wie „Arrgoganz und Ignoranz“ vor.

Keine neue Lohntabelle

Streitpunkt ist vor allem der Wunsch der Direktion nach Einführung einer neuen Lohnstruktur für die Belegschaft. So sollen es in Zukunft nur noch drei Beförderungsstufen geben. Bisher wuchs der Lohn quasi automatisch mit dem Dienstalter. Eingeführt würde auch ein Bewertungssystem. Die Anfangsgehälter würden gekürzt.

Das kommt für die Gewerkschaften nicht in Frage. Seit mehreren Tagen schon wird streng nach Vorschrift gearbeitet. Man halte sich streng an die Regeln. Ausnahmen würden keine gemacht, auch nicht dann, wenn das Arbeitsvolumen besonders groß sei, heißt es.

Trotz des Konfrontationskurses geben sich die Gewerkschaften gesprächsbereit. Man habe der Direktion schriftlich vorgeschlagen, den aktuellen Kollektivvertrag bis Anfang 2015 in Kraft zu belassen, vorausgesetzt, es wird nichts an der Lohntabelle verändert. Bis Ende des Jahres könnte eine Vereinbarung ausgehandelt werden. Leichten Anpassungen der Gehältertabelle verschließe man sich nicht, so die Gewerkschaftsvertreter am Mittwoch. Einen radikalen Umbau lehne man jedoch weiterhin ab.

Die Schlichtungsprozedur läuft bis zum 6. November. Erst dann können die Gewerkschaften zu weitergehenden Aktionen wie etwa Arbeitsniederlegungen aufrufen.