Das Bildnis des Bildungsministers

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(ligoedert)

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Wer träumt nicht heimlich davon, eine Büste von sich selbst zu besitzen? Claude Meisch kann sich ab jetzt jedenfalls auf seiner Kommode bewundern.

PLA-Plastik und Holz, pulverisieren, vermengen und verschmelzen – das ist das Geheimrezept für die Büste zum Hausgebrauch. Die wochenlange, mühsame Arbeit des Bildhauers erledigt eine Hightech-Maschine innerhalb weniger Stunden, und sogar das Modell muss nur noch knappe 30 Sekunden mitspielen. Wären diese 3D-Drucker nur nicht so unglaublich teuer, viel zu teuer für den Schreibtisch zuhause. Deshalb bieten immer mehr Druckereien den 3D-Service neben ihrem Standartangebot an.

So auch ein Dienstleister aus Luxemburg, der mit einem diskreten „Scankäfig“ zur ICT Spring angerückt ist, den man auf bei flüchtiger Betrachtung als Halterung der Stand-Beleuchtung abtun würde (siehe Galerie). Das „Modell“ muss lediglich kurz in der Mitte dieser Konstruktion ausharren und seine Konturen von der daran befestigten Kamera einlesen lassen – dann hat es den schwierigsten Teil auch schon hinter sich.

Vorgemacht hat es Bildungsminister Claude Meisch, dessen digitales 3D-Abbild anschließend auf dem Computerbildschirm erscheint. Die detaillierten Informationen werden an den angeschlossenen 3D-Drucker gesendet, der dann innerhalb von vier bis fünf Stunden Schicht für Schicht einen kleinen Meisch für die Wohnzimmerkommode druckt.

Büsten als günstiges Geschenk

„Kleine Büsten als Erinnerung oder Geschenk werden immer beliebter“, erklärt Dimitri Matsoukas, Manager der Druckerei Faber. Mittlerweile werden seine Mitarbeiter mit der ganzen Gerätschaft für Events gebucht, um dort Leute einzuscannen und live zu drucken. Einziger Wermutstropfen: Manche Gäste bekommen ihre Büste erst einige Tage später überreicht, da das Drucken beim derzeitigen Stand der Technik schließlich noch einige Stunden in Anspruch nimmt. Doch bei einem Gesamtpreis von rund 30 Euro pro Büste, wird man sich darüber wohl kaum beklagen. Wer seine Züge lieber im quietschbunten Plastik-Alien-Look verewigen möchte, braucht noch weniger tief in die Tasche zu greifen, die gibt es nämlich für unter 15 Euro.

Drucken kann man nicht nur Büsten und knallbunte Gadgets. „Viel Potenzial liegt im Drucken von Metallen, insbesondere im Bereich von kleinsten Ersatzteilen. Ein weiterer Trend entwickelt sich in Richtung individuell designter Schmuck aus Silber und Gold, womit die 3D-Drucker auch für Juweliere interessant werden. Den Leuten scheinen gedruckte Metallgadgets sogar so sehr zu gefallen, dass man uns hier schon eines gestohlen hat“, verrät Dimitri Matsoukas, nicht ohne ein verzeihendes Schmunzeln für den Dieb.

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