83 Prozent verreisen

83 Prozent verreisen
(R4484/_tobias Hase)

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Das Reiseverhalten der Luxemburger Bevölkerung bleibt ungebrochen. Im letzten Jahr unternahmen 83 Prozent mindestens eine Auslandsreise - vor allem in die Nachbarländer.

Die Luxemburger sind ein reiselustiges Volk. Seit ein paar Jahren hat sich die Zahl der Einwohner Luxemburgs, die pro Jahr mindestens eine Reise unternahmen auf einem hohen Niveau stabilisiert, so der Statec in einer Mitteilung. Im letzten Jahr verreisten 83 Prozent der Einwohner des Landes im Alter über 15 Jahren. Das waren rund 377.000 Personen. Die Reiselust der jungen Leute ist größer, als die der Senioren, so das statistische Amt.

Verreisen ist oft eine Frage des Geldes: 96 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Einkommen von über 6000 Euro monatlich spielten im letzten Jahr Tourist. Bei den Beschäftigten mit einem niedrigen Einkommen waren es nur 62 Prozent. Das Bildungsniveau beeinflusst ebenfalls die Lust zu verreisen. So sind 2014 etwa 90 Prozent der Leute mit einem hohen Bildungsabschluss verreist. In der unteren Bildungsklasse waren es lediglich 67 Prozent.

Deutsche wollen die Welt sehen

Bei den Nationalitäten liegen die deutschen Einwohner des Großherzogtums mit 95 Prozent vorne, gefolgt von den Franzosen (89,3 Prozent), den Belgiern (88 Prozent) und den Luxemburgern (81 Prozent). Nur 77,3 Prozent der Italiener und 69,9 Prozent der Portugiesen verreisen.

2014 wurden insgesamt 1,5 Millionen Reisen mit mindestens einer Übernachtung gezählt. Zählt man die Tagesausflüge (Shopping, Events…) hinzu, so steigt die Zahl der Auslandsaufenthalte auf 2,9 Millionen. Aber 17 Prozent der Bevölkerung sind auch nicht in Urlaub gefahren oder geflogen. Die Gründe für „Ferien auf Balkonien“ sind oft Geldmangel oder gesundheitliche Probleme. Junge Leute werden häufig durch berufliche Verpflichtungen am Reisen gehindert, erklärt der Statec.

Das Gute liegt so nah

Bei den Zielländern liegen die Nachbarländer Luxemburgs, Frankreich, Deutschland und Belgien zu den beliebtesten Destinationen, gefolgt von Spanien und Italien. Etwa sieben Prozent aller Reisen führten aber auch zu Zielen außerhalb Europas.

Inzwischen wird jede zweite Reise über das Internet gebucht. Die längsten Reisen dauern zehn oder elf Übernachtungen und werden im Juli und August unternommen. In den anderen Monaten schwankt die Reisedauer zwischen vier (November) und sechs Tagen. Städtereisen dauern meist nur zwei bis drei Tage.

Abschalten, Neues entdecken

Zu den meistgenannten Gründen für die Reise zählen die Erholung und der Besuch von Verwandten und Freunden. Spanien, Griechenland und Belgien sind bei Strandurlaubern beliebt. Kulturbegeisterte zieht es oft nach Deutschland, Italien Ungarn und in die Niederlande. Wintersportler bevorzugen Reiseziele in Österreich und der Schweiz.

Die Hälfte der Reisen werden mit dem Auto unternommen, gefolgt vom Flugzeug (35 Prozent). Nur etwa 8 Prozent der Einwohner verreisen mit der Bahn. 4 Prozent nehmen den Bus.

Pauschalreisen sind marginal

Oft schlafen die Reisenden bei der Familie oder bei Freunden. 13 Prozent der Urlauber nutzen Ferienhäuser oder Ferienanlagen. Kulturreisende bevorzugen Hotel-Aufenthalte. Pauschalreisen sind nicht so „in“, wie man glaubt: Sie stellen nur etwa 10 Prozent aller Buchungen dar und werden meist für den Badeurlaub oder bei Kultur-oder Besichtigungsreisen genutzt.

Der durchschnittliche Preis einer Auslandsreise lag 2014 bei 1.800 Euro für ein Paar mit zwei Kindern. Unterkunft und Transport kosten in diesem Zusammenhang am meisten. Tagesausflüge schlugen mit durchschnittlich 108 Euro zu Buche. Die Einwohner Luxemburgs haben im letzten Jahr insgesamt 2,8 Milliarden für Reisen ausgegeben.

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