Creditreform: Pleiten in Luxemburg rückläufig

Creditreform: Pleiten in Luxemburg rückläufig

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Creditreform hat die Konkurszahlen für Luxemburg im Jahr 2017 untersucht und mit den Zahlen aus dem Vorjahr verglichen. Herbert Eberhard, „Administrateur délégué“ von Creditreform Luxemburg, betonte: „Mit 935 Firmenpleiten im Jahr 2017 sinkt die Anzahl der Konkurse in Luxemburg im Vergleich zum Vorjahr um 4,88 Prozent.“ Die Statistiken ergeben darüber hinaus, dass in Deutschland im Bereich der Unternehmensinsolvenzen ein Minus von 6,31 Prozent verzeichnet wird. Der Bezirk Trier meldete sogar einen Rückgang von 14,84 Prozent.

Dieser rückläufige Trend spiegelt sich nun auch in Luxemburg wider: Im Großherzogtum wurden im Jahr 2017 935 Insolvenzen angemeldet – im Vergleich zur Vorjahreszahl (983 Konkurse) sind das 4,88 Prozent weniger, schreibt Creditreform.

Die Zahl der Unternehmen, die bereits seit über fünf Jahren bestehen und im Jahr 2017 Konkurs anmelden mussten, liegt mit 68 Prozent auf etwa gleichem Niveau wie 2016 (66 Prozent) und in den Vorjahren. Damit setze sich diese in Europa einzigartige Entwicklung weiterhin fort, erklärt Creditreform Luxemburg. Knapp 32 Prozent der Firmen, die weniger als fünf Jahre alt sind, meldeten im Jahr 2017 Insolvenz an – gegenüber 2016 ist das ein Rückgang von 4 Prozent.

„Gute Konjunktur in Mitteleuropa bringt solides Wirtschaftswachstum“

Laut zuständigen Gerichtsbezirken ist in Luxemburg mit 809 Konkursen (Vorjahr: 868) ein Rückgang von 6,80 Prozent zu verzeichnen. Die Anzahl an Verfahren im Gerichtsbezirk Diekirch ist erneut gestiegen, und zwar um 9,57 Prozent (126 in 2017 gegenüber 115 im Vorjahr).

Im produzierenden Gewerbe gab es 2017 in Luxemburg lediglich einen Konkurs. Die Insolvenzquote im Baubereich ist mit 5,38 Prozent auf niedrigem Niveau um weitere 9,26 Prozent zurückgegangen. Der Handel ist mit 196 Zahlungsunfähigkeiten in absoluten Zahlen weiterhin stark vertreten. Gegenüber dem Vorjahr (247) ist die Gesamtzahl jedoch erneut gesunken – um 20,65 Prozent. Der Anteil an den Konkursen ging mit 20,96 Prozent (Vorjahr: 25,13 Prozent) ebenfalls zurück. Der breit gefächerte Dienstleistungsbereich (689 Fälle) bleibt mit 73,69 Prozent (68,26 Prozent in 2016) trauriger Spitzenreiter. Der Rückgang der Insolvenzen fällt bei den Dienstleistungen 2,68 Prozent am geringsten von allen Branchen aus, so Creditreform.

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Bei den Rechtsformen der Unternehmen ist ein deutlicher Anstieg bei den Aktiengesellschaften (SA) um 21,50 Prozent oder 373 (307 in 2016) zu verzeichnen. Die GmbHs (S.àr.l.), die am häufigsten vertretene Rechtsform, haben mit knapp 57,32 Prozent (536 Pleiten) – das ist ein Rückgang um 17,28 Prozent (2016: 648) – weiterhin den größten Einzelanteil am Konkursgeschehen.

Für Schlagzeilen sorgten im vergangenen Jahr einige bekannte Unternehmen: vor allem die Pleite des Alfa Hotel, bei der rund 80 Jobs betroffen waren, der Konkurs des Bauunternehmens Toutimmo in Tüntingen mit über 60 Mitarbeitern und jener der Entreprise de construction Thomas in Dahlem mit 48 Mitarbeitern. Im zweiten Halbjahr meldeten PC Armatures S.àr.l. in Esch/Alzette (80 Mitarbeiter), Sermelux in Kehlen (80 Mitarbeiter) und Felgen Constructions in Münsbach mit 50 Mitarbeitern Insolvenz an.

Die gute Konjunktur in Mitteleuropa ist die Basis für ein solides Wirtschaftswachstum, welches weiter zu rückläufigen Konkursen führt, merkte Herbert Eberhard an. Für Jahr 2018 erwartet Creditreform Luxemburg eine Fortsetzung des positiven Trends.