Differdingen investiert in die ZukunftDifferdingen investiert 125 Millionen Euro in die Zukunft

Differdingen investiert in die Zukunft / Differdingen investiert 125 Millionen Euro in die Zukunft
 Foto: Editpress/Isabella Finzi

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Differdingen zählt mittlerweile mehr als 27.000 Einwohner. Damit die Stadt auch in den kommenden Jahren wachsen kann und die Lebensqualität der Menschen nicht abnimmt, hat der Schöffenrat gestern den Haushaltsplan von 2020 vorgestellt. Insgesamt sollen im kommenden Jahr außerordentliche Ausgaben von rund 125 Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen.

Die Gemeinden Differdingen, Bascharage, Petingen und Sanem hatten sich lange nach einem geeigneten Standort umgesehen, um gemeinsam ein Leichtathletik-Stadion zu bauen. In den Differdinger „Woiwerwisen“ wurden sie fündig. „Man wird keinen Rückzieher machen, sondern sich nach einem anderen Standort umsehen“, stellte Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch gleich zu Beginn der Sitzung klar.

Finanziell steht die „Cité du fer“ einigermaßen gut da. 2019 musste die Gemeinde keinen zusätzlichen Kredit aufnehmen. So schrumpften die Schulden von 78 Millionen Euro auf 56,5 Millionen. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich auf rund 27.000 Euro. Mehr als 50 Jahre hat der Schulkomplex „Um Bock“ in Oberkorn auf dem Buckel. Höchste Zeit also, um die Räumlichkeiten auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Renovierungsarbeiten sollen rund 41 Millionen Euro kosten. Der Staat wird rund 11,3 Millionen Euro übernehmen. Der Umbau der Schule und der „Maison relais“ wird knapp 20 Millionen Euro teuer. Maximal 440 Schüler werden dort die Schulbank drücken, aufgeteilt auf 22 Klassenzimmer. Um noch mehr sozialen Wohnraum zu schaffen, wird die Gemeinde beim Bauprojekt Gravity Tower rund 80 Wohnungen kaufen. Diese werden dann zu erschwinglichen Preisen weitergegeben. Für dieses Projekt hat der Schöffenrat rund 40 Millionen Euro veranschlagt.

Für den Bau eines neuen Polizeigebäudes hatten die Räte am 23. Oktober rund 19,3 Millionen gestimmt. Zur Abwendung weiterer Straftaten sowie von Vandalismus werden die Spielplätze kontrolliert und abends abgeschlossen. Zudem werden kommendes Jahr zusätzliche Videokameras angebracht. Kostenpunkt rund 150.000 Euro.

Politische Partizipation und Sport

 Die 4.400 Senioren, die in Differdingen wohnen, sollen sich stärker für die Politik interessieren, wünscht Robert Mangen (CSV). Er könnte sich einen Gemeinderat für Senioren vorstellen, wo die speziellen Bedürfnisse und Probleme von Rentnern zur Sprache kommen. Aber auch für Naturkatastrophen will man in der „Cité du fer“ gewapnet sein. Rund 50.000 Euro werden als Soforthilfe bereitgestellt und sollen schnelle und unbürokratische Hilfe gewährleisten.

Auch Sport ist wichtig, denn er fördert nicht nur die Gesundheit, sondern verbindet Menschen allen Alters und unabhängig von ihrem sozialen Status. „Damit sich auch zukünftig jeder das Mitwirken in einem Sportclub leisten kann, hat die Gemeinde beschlossen, weiterhin die Hälfte der Mitgliedsbeiträge zu übernehmen“, erklärte Paulo Aguiar („déi gréng“). Die historische Sportstätte des „Stade du Thillenberg“ soll für rund zwei Millionen Euro restauriert werden. Mit dem Bau des Stadions wurde einst im Jahre 1921 begonnen. Am 24. Mai 1922 wurde der provisorisch fertiggestellte Platz eingeweiht. Bis 2003 trugen die Red Boys Differdingen, der größere der beiden Vorgängervereine des FC Differdingen 03, ihre Heimspiele hier aus. Der fusionierte Fußballverein D03 spielte dann noch bis 2012 auf dem Fußballplatz am Waldrand von Differdingen.

Kulturelle Veranstaltungen werden auch in Zukunft weiter von den Gemeindeverantwortlichen gefördert. So werden zum Beispiel 40.000 Euro für eine Open-Air-Theateraufführung bereitgestellt. Tom Ulveling (CSV) erinnerte daran, dass sämtliche Veranstaltungen der Gemeinde seit diesem Jahr plastikfrei sind. Anschließend beschwerte sich Ulveling jedoch darüber, dass die Gemeinde keine Zuschüsse für das „Aalt Stadthaus“ vom Staat bekommt. Für das Kulturjahr Esch 2022 wurden in einer ersten Phase ebenfalls 100.000 Euro vorgesehen.