Joe Thein ausgeschlossen

Joe Thein ausgeschlossen
(Herve Montaigu)

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Joe Thein ist aus der ADR ausgeschlossen worden. Das hat das ADR-Nationalkomitee am Donnerstagabend beschlossen.

Seit einer Woche knobelte man innerhalb der ADR daran, wie man das Problem Joe Thein lösen könne. Am Donnerstagabend dann fiel die Entscheidung. Der Jungpolitiker wurde ausgeschlossen, so das Urteil des Nationalvorstands der Partei.

Der Gemeindepolitiker sorgte in der Vergangenheit immer wieder mit zweideutigen Aussagen in den sozialen Medien für Aufregung in Luxemburg. Vergangene Woche zog die Partei nach einem Facebook-Like Theins die Handbremse. Parteikollege Fernand Kartheiser hatte auf seiner Seite eine Meldung über die Reaktion des polnischen Botschafters auf die Polen-Kritik Asselborns veröffentlicht.

Ein Anhänger des Politikers wünschte kurz darauf in der Kommentarleiste dem Außenminister einen Tod wie den des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy in Dallas (Link). Kartheiser reagierte und sperrte den Mann, blieb allerdings seinem Thema Meinungsfreiheit treu.

Machtkämpfe

Joe Theins „Like“ löste jedoch einen Sturm der Entrüstung aus. Hohn, Spott und heftige Kritik musste die Partei über sich ergehen lassen. Innerhalb der ADR gibt es zwei Strömungen. Eine schielt in Richtung AfD, Le Pen und Konsorten. Besonders Fernand Kartheiser sieht am rechten Rand eine neue Wählerschaft. Mit Thein im Gepäck versucht Kartheiser bereits seit Jahren dort auf Wählerfang zu gehen. Thein wurde bereits auf einer AfD-Veranstaltung in Düsseldorf 2016 (Link) gesehen.

Dem gemäßigten Flügel in der Partei rund um Gaston Gibéryen ging dies zu weit. Er distanzierte sich ganz klar von dieser Ausrichtung. Seit einer Woche wurde an dem Parteiausschluss von Joe Thein gearbeitet.

Am Donnerstagabend fiel die Entscheidung dann im Nationalkomitee. Wie es in der Partei hinter vorgehaltener Hand hieß, war bereits am Dienstag beschlossen worden, Thein vor die Tür zu setzen.

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