„Ja, es gab schwarze Kassen“

„Ja, es gab schwarze Kassen“
(Tageblatt-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Kirchenfabrik in Vianden verfügte offenbar jahrelang über ein heimliches Geldkonto. Jetzt will die Gemeinde ihre Zuwendungen zurück, die Kirchenfabrik erklärt sich. Es geht um mehr als 50.000 Euro Überschuss.

Es ging von schwarzen Kassen und/oder Konten der Kirchenfabrik die Rede und die Subsidien, die die Gemeinde laut Dekret zum Ausgleichen eines negativen Haushalts 2013 und 2014 bezahlt hat, möchte man nun von der Kirchenfabrik zurückerstattet haben.

Am vergangenen Sonntag reagierte der örtliche Geistliche, Dechant Patrick Hubert, im Namen der Kirchenfabrik auf den Bericht auf tageblatt.lu.

Er ließ Flugblätter an die Kirchengänger austeilen, in denen er zusätzliche Erklärungen zu den Vorwürfen gab.

„Da komme mer zu däer ominöser schwaarzer Keess. Jo, déi ass et ginn!“, so der Dechant. Es sei aber nicht so, dass er bei der Buchführung Ungereimtheiten festgestellt habe. Bei den nun bekannt gewordenen Geldern würde es sich um ein von drei Mitgliedern der Kirchenfabrik „souzesoe privat opgemaachte“ Konto handeln.

Private Konten

Das mit der Buchführung beauftragte Mitglied habe dem Dechanten während eines Treffens seine Buchführung erläutert. „Hien huet e Fonds Restauration églises gefouert, ausserhalb vun der Comptabilitéit vun der Kierchefabrik“, so der Dechant weiter. „An dësem Fong waren, wéi ech ugefaang hunn, 35.447 Euro.“ Auf dem „Relevé des comptes“ betreffend die Einnahmen und Ausgaben von 2013 und dem Haushaltsentwurf 2014 (ein Schreiben vom 20. März 2015, das uns vorliegt) sind die vorerwähnten Gelder nun aufgeführt.

Und unter „Bemerkungen“ steht: „L’excédent positif est dû surtout à l’intégration de deux comptes tenus précédemment en dehors de la comptabilité de la fabrique.“

Jetzt geht auch nicht mehr die Rede von einem Defizit, sondern von einem Überschuss von 50.762,02 Euro (Konten des Jahres 2013).