Bestnoten für das Max-Ophüls-Festival

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Knapp 100 Kilometer von Luxemburg entfernt findet jedes Jahr ein sehr feines und gar nicht mehr so kleines Filmfestival statt. Gestern ging das "Max Ophüls" zu Ende - mit viel, viel Applaus.

Premiere geglückt: Mit kräftigem Beifall und begeisterten Pfiffen hat das Publikum die neue Leiterin des Max Ophüls Preises (MOP), Svenja Böttger, am Samstagabend bei der Preisverleihung in Saarbrücken begrüßt. Die 28-jährige Medienwissenschaftlerin aus Berlin hatte das Nachwuchs-Filmfestival, das als wichtiger Treff der Branche gilt, zum ersten Mal geleitet.

„Spannend, aufregend und sehr toll“ habe sie das 38. MOP empfunden, betonte Böttger im E-Werk. „Wir haben guten Zuspruch bekommen. Schließlich geht es auch darum, was die Filmemacher sagen und wie sie die Woche erlebt haben.“ Dabei habe es auch Verleiher gegeben, die mit Angeboten auf die Filmemacher zugekommen seien. „Viele sind interessiert, wie es mit den Filmen hier weitergeht“, ergänzte Böttger. «Das ist das schönste Kompliment, das wir erzielen konnten.“

60 Filme

Auch einige Prominente in den Jurys, die aus 60 Filmen 15 Preisträger ermitteln mussten, gaben dem diesjährigen MOP Bestnoten. „Wir sind extrem herzlichst betreut worden, so dass wir hier wirklich die ‚time of our life‘ (Zeit unseres Leben) hatten“, sagte Schauspielerin Anna Thalbach.

Ihre Kollegin Andrea Sawatzki bestätigte: „Es hat einen Riesenspaß gemacht – was auch an der tollen Betreuung lag.“ Zugleich lobte sie die jungen Filmschaffenden für ihre Leistungen: „Die Filme haben uns teilweise wirklich umgehauen. Toll, was Ihr gemacht habt – dafür möchte ich Euch in unserem Namen danken.“

Hauptpreis nach Österreich

Manche der Produktionen wurden gleich zweimal ausgezeichnet: So erhielt das österreichische Jugenddrama „Siebzehn“ von Monja Art nicht nur den mit 36.000 Euro dotierten Max Ophüls Preis, sondern Hauptdarstellerin Elisabeth Wabitsch wurde zugleich als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet.

Regisseur Jens Wischnewski konnte sich für seinen Film „Die Reste meines Lebens“ sowohl über den mit 13.000 Euro dotierten Fritz-Raff-Drehbuchpreis als auch über den Preis der Jugendjury freuen. Und Alexandra Balteanu erhielt für „Vanatoare“ nicht nur den Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin für die beste Regie, sondern auch den Preis der ökumenischen Jury.

Für diesjährigen Oscar nominiert

In besonderer Erinnerung wird der Aufenthalt im Saarland wohl auch dem Schweizer Regisseur Timo von Gunten bleiben: Er wurde für „La femme et le TGV“ mit dem Publikumspreis Mittellanger Film ausgezeichnet und erfuhr in dieser Woche zudem, dass er damit für den diesjährigen Oscar nominiert ist. „Es ist mir eine große Ehre, all diese schönen Momente in Saarbrücken erleben zu dürfen“, sagte er.

Michael Grudsky, der für „Die Überstellung“ den Preis für den besten Kurzfilm erhielt, brachte seine Bilanz in den Worten des Film-Nachwuchses auf den Punkt: „Das MOP ist einfach ein super geiles Festival.“ Und Schauspielerin Sawatzki fand noch für die bei der Preisverleihung leer ausgegangenen Nachwuchs-Kollegen tröstende Worte: „Der Weg des Schauspielers ist ein steiniger. Es ist gut, wenn man einen Preis erst mal nicht bekommt. Frühe Niederschläge machen einen stark. Ich spreche aus Erfahrung.“