„Plötzlich von hinten eingeschlagen“

„Plötzlich von hinten eingeschlagen“
(Haberturk tv Channel)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der abgeschossene russische Kampfbomber soll sich "17 Sekunden" im Nato-Luftraum aufgehalten haben. Moskau dementiert.

Die „Bild“-Zeitung zitierte aus einer „Geheimanalyse“ des Verteidigungsministeriums in Berlin, wonach der russische Jet nur „17 Sekunden“ im türkischen Luftraum war und über syrischem Territorium getroffen wurde. Jedoch sei eine absichtliche Grenzverletzung nicht im Interesse Russlands gewesen. Auch innerhalb der Nato gehe man davon aus, so „Bild“weiter.

Der überlebende Pilot des abgeschossenen russischen Kampfjets hat die Darstellung einer Warnung durch das türkische Militär zurückgewiesen. „Es gab keine Warnungen, nicht per Funk, nicht visuell, wir hatten überhaupt keinen Kontakt“, sagte Konstantin Murachtin in einem von mehreren russischen Fernsehsendern gezeigten Beitrag. Darin ist der Pilot von hinten gefilmt und daher nicht zu erkennen. Die Türkei hatte mitgeteilt, die russische Suchoi Su-24 vor dem fatalen Raketentreffer mehrfach und über mehrere Minuten hinweg kontaktiert zu haben.

Ein toter Pilot

Die Rakete des türkischen F-16-Kampfflugzeugs sei plötzlich und unangekündigt von hinten eingeschlagen, sagte Murachtin. Ein Abwehrmanöver sei nicht möglich gewesen. Der Pilot wies zudem türkische Angaben zurück, wonach der russische Jet in den türkischen Luftraum eingedrungen sei. Dies schließe er aus, meinte Murachtin.

Nach russischer Darstellung wurde die Maschine am Dienstag über syrischem Gebiet abgeschossen. Berichten zufolge soll sie aber mehrere Sekunden lang im türkischen Luftraum gewesen sein. Einer der beiden Piloten kam bei dem Vorfall ums Leben.

Putin teilt aus

Moskau betonte, der Flieger habe für die Türkei keine Gefahr dargestellt und sei über syrischem Boden abgeschossen worden. Kreml-Sprecher Peskow wertete den Abschuss als Verstoß gegen das Völkerrecht.

Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte die Türkei erneut scharf. Ankara verfolge eine Politik der Islamisierung des Landes, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. Die Unterstützung radikaler Strömungen schaffe eine sehr ungünstige Atmosphäre.

Putin bestätigte, dass einer der Piloten des abgeschossenen Jets gerettet worden und der zweite ums Leben gekommen sei. Der gerettete Pilot befinde sich auf der russischen Basis Hamaimim südlich von Latakia in Syrien, sagte Putin. Er kündigte zum Schutz der Basis die Verlegung des Flugabwehrraketensystems S-400 nach Hamaimim an.

Lesen Sie auch:

Zweiter abgeschossener russischer Pilot gerettet

Obama und Nato stärken Ankara den Rücken

„Ein Stoß in den Rücken“

Rebellen schnappen russischen Piloten