Die weltweite Anzahl an Flüchtlingen erreichte Mitte 2015 insgesamt 20,2 Millionen Menschen. Das gab das Flüchtlingshilfswerk in seinem Halbjahresbericht am Freitag bekannt. Damit sei erstmals seit 1992 die 20-Millionen-Marke überstiegen worden. Zudem habe sich die Zahl der Binnenvertriebenen um zwei Millionen auf geschätzte 34 Millionen Menschen vergrößert.
Der aktuelle Bericht umfasst nur jene Binnenvertriebene, die der UNHCR derzeit unterstützt. Die aktuelle Gesamtzahl der Binnenvertriebenen weltweit werde erst Mitte 2016 verfügbar sein. Aufgrund dieser Zahlen stehe zu befürchten, dass 2015 erstmals weltweit mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht seien, hieß es weiter.
Flucht
Einer von 122 Menschen weltweit wäre demnach Flüchtling, Asylsuchender oder innerhalb seines Heimatlandes auf der Flucht. „Flucht und Vertreibung prägen unsere Zeit“, sagte der scheidende UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. „Es war nie wichtiger, Toleranz, Mitgefühl und Solidarität gegenüber den Menschen zu zeigen, die alles verloren haben.“
Fast eine Million Menschen beantragten in den sechs Monaten Asyl in 155 Ländern. Deutschland lag mit 159.000 Anträgen an der Spitze, fast so viele wie im gesamten Jahr 2014. An zweiter Stelle liegt Russland mit 100.000 Asylanträgen, unter anderem aus der Ukraine.
Laut den Zahlen des Flüchtlingshilfswerks hat Luxemburg 1192 Flüchtlinge (Link) aufgenommen. Die Zahl der Flüchtlinge weltweit stieg um 45 Prozent gegenüber 2011. Die bisherige Rekordzahl an Flüchtlingen hatte 2014 bei 59,5 Millionen gelegen.
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