Kampf der Umwelt

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Trumps Offensive gegen die Ökologie

Der Präsident des kleinen Mannes sägt den Ast ab, auf dem auch der kleine Mann sitzt: Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Trump-Administration nicht irgendeine umwelt- und/oder arbeitnehmerfeindliche Initiative ergreift.
Vorgestern legte Trump Pläne vor, um den Arbeitsschutz auf Baustellen des Bundes zu reduzieren. Kurz zuvor wurden Wasserschutzbestimmungen aufgehoben, sodass Bergwerksunternehmen nun wieder in völliger Legalität Flussläufe verschmutzen können. Die Autoindustrie wird mit aufgeweichten Abgasnormen beglückt.

An die Spitze der Umweltschutzbehörde EPA wurde jemand berufen, der als Politiker für die Abschaffung ebendieser Regierungsagentur militierte. Trump (engl. für „die Trompete“) tönt jeden Tag, dass er den US-Sektor der fossilen Energien great again machen will. Für diese Offensive gegen den Umweltschutz werden viele Bürger – und gerade Ältere und Kinder – einen hohen Preis zahlen. Weniger Umweltschutz, das bedeutet ganz konkret mehr Kranke.

Und den Kranken will Trump dann auch noch „Obamacare“ wegnehmen und durch etwas ersetzen, was seinen Cronies aus der Versicherungswirtschaft schwer Geld einbringen wird, dafür aber Millionen von US-Bürgern wieder ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz lassen wird. Der Freund der kleinen Leute lässt diese zwanglos verrecken, sobald es den wirtschaftlichen Interessen seiner schwerreichen Kumpels förderlich ist.

Doch fragt sich, ob Trump etwa der Autoindustrie wirklich so einen großen Gefallen tut, wenn er die bisherigen strengen Vorschriften lockert. Denn US-Autos haben auf den Weltmärkten eh schon wenig Chancen, und es ist der US-Handelsbilanz wohl nicht geholfen, wenn amerikanischen Autos der Zugang zu ausländischen Märkten erschwert wird, weil sie dann auch in Sachen Umweltschutz noch dem State of the Art hinterherhinken.

Trump zeigt immer wieder, dass er nur eine beschränkte Ahnung von der eigenen Volkswirtschaft hat. Denn auch im Sektor der erneuerbaren Energien arbeiten mittlerweile in den Vereinigten Staaten wesentlich mehr Menschen als jene 30.000, die ihr Brot derzeit noch in der Kohlegewinnung verdienen.

Wäre er mehr Pragmatiker und weniger verbohrter Ökohasser, würde er verstehen, dass auch sein Land durch die Förderung erneuerbarer Energien langfristig mehr zu gewinnen hat als durch das Festhalten an jenen fossilen Energieträgern, deren massive Verbrennung sich die Menschheit einfach nicht mehr leisten kann.
Doch Trump hat einen Zeithorizont von vier bis acht Jahren. Was danach kommt, ist ihm schnurzpiepegal.