Jahresurlaub und mehr

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Kersch verwöhnt die Beamten.

Dieser Tage wünschen sich wohl viele Privatangestellte, sie hätten eine Staatslaufbahn eingeschlagen. Der frühere Gemeindebeamte und aktuelle Innenminister Dan Kersch hat ein Gespür dafür, wie er die Staatsbediensteten für sich gewinnen kann.

Nicht nur, dass er den Beamten bei den Gehälterverhandlungen großzügig entgegenkam; jetzt erfüllte er mit den Bestimmungen zur Umsetzung des Abkommens weitgehend die gewerkschaftlichen Forderungen eines Zeitsparkontos und setzte das Prinzip um, dass eine verdiente Überstunde heute auch in Jahrzehnten (wenn die Löhne höher sein werden) noch eine freie Stunde wert ist.

Mit dem Limit angesparter Zeit von 1.800 Stunden wird den Staatsbediensteten ermöglicht, zusammen mit dem Einsatz ihres Jahresurlaubs eine sogenannte „année sabbatique“ zu nehmen, sprich ein ganzes Jahr dem Job fernzubleiben und Erfüllung anderweitig zu suchen. Auch die 80/80/90-Regel für Berufsanfänger, die von den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes jüngst attackiert wurde, könne bei den nächsten Verhandlungen (mit ihm) fallen, so Kersch.

Gute Arbeitsbedingungen für Staatsdiener sind die Voraussetzung für einen funktionierenden Staat und von den Zugeständnissen verspricht sich der Arbeitgeber Staat eine Signalwirkung für den Privatsektor, argumentiert die Regierung.

Dass zufriedene Staatsbeamte ein großes Wählerpotenzial stellen, nimmt Kersch als Kollateralnutzen wohl gerne in Kauf.

Caro
26. Juli 2017 - 0.47

Lieber Jemp, im Privatsektor werden Überstunden meist gar nicht bezahlt. Wer seinen Job behalten will, der macht sie - stillschweigend.

Georges
25. Juli 2017 - 7.56

All 5 Joër?? Rechent mol aus wéivill Deeg e schafft (-Congé) ier Dir hei Saachen an d'Welt geheit. Do sed Dir weit iwert 9 Stonnen all Dag......

Bernard w.
24. Juli 2017 - 19.18

@ gleicher Er meint auch nicht die Arbeit, sondern die Anwesenheit.

Georges
24. Juli 2017 - 12.03

@ Marta Um ein „année sabbatique“ zu bekommen müssten 360 Stunden / Jahr an Überstunden geleistet werden.... Wenn dann jeder 5. Beamte im „année sabbatique“ ist, dürfte das auch keine Schwierigkeit sein. Fragt sich nur, was der Bürger davon hat.

Kremer Carlo
24. Juli 2017 - 11.41

nicht ausreichend Kompetenz???? Ist wohl wenn man Schlafstörungen hat!!! Auch im öffentlichen Verwaltungen werden Überstunden Samstags, bhw Sontags mit Faktor verrechnet.

Jim
24. Juli 2017 - 10.47

wenn Überstunden bei der ITM gemeldet würden wie das Gesetz es vorschreibt dann würden viele Überstunden nicht gemacht werden

MartaM
24. Juli 2017 - 9.51

@Georges: Ihre Berechnung in Ehren, aber durchlesen Sie meinen Post einige Zeilen höher, nehmen dann die Rechenmaschinen und addieren die geleisteten Überstunden im Jahre 2016 bis 2017 .Eine Situation die sich schon über etliche Jahre so hinzieht, kronischer Personalmangel der mich bei meiner gesamten Staatsdienerlaufzeit begleitete, mal weniger ,mal mehr.

Georges
24. Juli 2017 - 8.46

Andersherum wird ein Schuh draus. Um im Privatsektor alle 5 Jahre ein „année sabbatique“ einzuführen, müssten dort 300 Std / Jahr zusätzlich zu den 1800 Std = 2100 Std / Jahr gearbeitet werden. Das sind dann 500 Std / Jahr mehr als beim Staat bzw. über 5 Jahre eine 50 Std./Woche anstelle einer 40 Std./Woche.... wer das durchhält hat sich das „année sabbatique“ redlich verdient;)

Werner B.
24. Juli 2017 - 7.30

Pardon ich korrigiere mich, 200 Std/Jahr Beamtenbonus. Das sind aber immer noch 25 Tage bzw. die doppelte Anzahl von Urlaubstagen.

Werner B.
24. Juli 2017 - 7.25

Sollte ich mich nicht irren, sieht die Rechnung wie folgt aus: Damit alle 5 Jahr ein „année sabbatique“ rausspringt muss der Beamte 60 Tage / Jahr ansparen, + 25 Tage Pflichturlaub = 85 Tage. Hinzu kommen ca. 115 Tage Sam.-Sonn.- und Feiertage = 200 Tage. Bleiben 160 Arbeitstage x 10 Std. = 1600 Stunden/Jahr. Der normale Angestellte im Privatsektor kommt ohne Überstunden auf 1800 Std./Jahr. Das bedeutet 300 Stunden/ Jahr Beamtenbonus! Da hat sich die Regierung von der CGFP aber ganz schön über den Tisch ziehen lassen und die OGBL sollte das mit der Signalwirkung jetzt wörtlich nehmen und zum Angriff blasen.

Gleicher
23. Juli 2017 - 23.21

Wie soll denn ein Berufsanfänger dieselbe Arbeit wie ein erfahrener Beamter leisten sollen?

Bernard w.
23. Juli 2017 - 20.17

@ KTG Die "Signalwirkung " wird sich noch als Fanal für den sozialen Frieden herausstellen. Aber vielleicht braucht es ja genau dieses Signal damit auch die Beschäftigten aus dem Privatsektor endlich mal aufwachen.

Olivier Jean de Bien
23. Juli 2017 - 19.38

Und die Pensionäre hat er vergessen, dann gehen wir auch nicht meh zur nächsten Wahl

KTG__
23. Juli 2017 - 13.32

Das liegt allerdings auch daran, dass die CGFP ziemlich muskulös ist, während man die gleiche Behauptung nicht über die Gewerkschaften im Privatsektor aufstellen kann, zumal die lieben Angestellten oft nicht gewerkschaftlich organisiert sind oder gar sein wollen. Im öffentlichen Sektor wird dies aber auch immer mehr zum Problem.

KTG__
23. Juli 2017 - 13.28

Das liegt nicht nur an der Regierung. Im Privatsektor, noch viel mehr als im öffentlichen Sektor, hat leider die Verteufelung der Gewerkschaftsarbeit riesige Fortschritte gemacht. Ich kenne unzählige Privatbeamte und -angestellte, die die Gewerkschaften täglich verfluchen, obwohl diese zu ihrem Wohl existieren. Die Behauptung "die tun nix für mich" ist leider allgegenwärtig, ebenso wie "die hindern mich daran, mehr zu verdienen, da ich nicht direkt mit dem Chef verhandeln kann". Der Reaganismus hat leider auch bei uns Wurzeln geschlagen.

Bernard w.
23. Juli 2017 - 12.54

Und die Arbeiter und Angestellten gehen mal wieder leer aus. Etwas mehr Augenmaß gegenüber denen die hier für den Wohlstand sorgen wäre angebracht, zumal schon die vergangenen "Signalwirkungen" wirkungslos verpufften. Die Gewerkschaften sollten jetzt einen Mindesturlaub von 30 Tagen + Feiertage fordern und die Politik sollte dieser Forderung nachkommen. Am besten gleich, noch vor den Wahlen.

Thomas Wert
23. Juli 2017 - 10.24

Kompliment an den Kommentator. Und sollte es der Regierung tatsächlich mit der Signalwirkung auf den Privatsektor ernst sein, dann sollte sie zuerst mal dafür sorgen, dass der mindesturlaub auf 30 Tage erhöht wird. Aber das wird sie nicht tun, womit sich auch das Argument der Regierung als das zeigt was es ist: heuchlerisch!

Thomas Wert
23. Juli 2017 - 10.02

Der Personalmangel wird sich sicherlich in Luft auflösen, wenn sich dann noch ein Fünftel der Belegschaft im "anne sabatique" befindet. Und die Urlaubsplanung gehört dann zur Kernkompetenz des Personals.

Weber
23. Juli 2017 - 0.18

All 5 Joer fir 1 Joer Paus maachen, dat mécht 8 Joer fir e 40 Joer Déngschtliewen. Mat esou engem Super-Cado kann d'CSV awer apaken fir déi nächst Chamberwahlen.

KTG__
22. Juli 2017 - 17.30

"Auch die 80/80/90-Regel für Berufsanfänger, die von den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes jüngst attackiert wurde, könne bei den nächsten Verhandlungen (mit ihm) fallen, so Kersch." Sehr gut! Diese Regelung ist absolut unfair, da die betroffenen Berufsanfänger für weniger Geld die gleiche Arbeit verrichten müssen.

MartaM
22. Juli 2017 - 16.46

Herr Schneider, ich widerspreche Ihnen vehement und bitte Sie Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen.Fragen Sie bei der Briefträgergewerkschaft nacht wieviele Überstunden diese Staatsdiener leisten.Zur Informaion aus einem Schreiben der Briefträgergewerkschaft an den Herrn Arbeitsminister..,30.Juni 2017. "......En 2016 le nombre de tournées doubles effectuées par les facteurs était de 737, ce qui quorrespond à l'engagement de presque 3000 facteurs hors de leur horaire normal de travail.Pour les six premiers mois de 2017 le nombre de tournées double s'élève déjà à plus de 600, ce qui correspond à un engagement de plus de 2400 facteurs hors de leur horaire normal de travail......."Eine Beurteilung dieser miserablen Zustände überlasse ich Ihnen.

Jemp
22. Juli 2017 - 10.11

Na ja, im Privatsektor werden Ueberstunden oft mit dem Faktor 1,5 oder sogar 2 bezahlt. Ich kenne eine ganze Reihe Verkaeuferinnen, die sich darum streiten sonntags arbeiten zu duerfen. Das heisst, fuer die Fonction publique besteht noch Aufholbedarf. Viele Verwaltungen leiden immerhin an Personalmangel, unter anderem auch, weil man nicht genug Leute mit den noetigen Kompetenzen findet.