„Wir nehmen Gewalt in der Schule sehr ernst“

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Wie sieht es eigentlich mit der Disziplin in den Schulen aus? Die ADR befürchtete eine Verschlimmerung und hat Bildungsminister Claude Meisch (DP) an diesem Mittwoch in die zuständige Chamber-Kommission gebeten. Meisch konnte allerdings schon am Dienstag die Gemüter beruhigen: Die Zahl der Disziplinarmaßnahmen in den Schulen ging in den vergangenen Jahren zurück – obwohl die Schülerzahl stieg. Auch gab es im vergangenen Jahr weniger Schüler, denen ein Disziplinarverfahren drohte und die deswegen die Schule verließen.

„Das Ministerium nimmt das Phänomen trotzdem sehr ernst“, meint Meisch in einem Bericht, den er den Abgeordneten vorlegen will. Internationale Studien hätten gezeigt, dass es tatsächlich Probleme mit Disziplin und Gewalt in den Schulen gebe. Besonders im Fokus: das Aufkommen neuer Formen der Gewalt wie beispielsweise Cyber-Mobbing. „Es gibt zahlreiche Initiativen, die das Thema angehen sollen“, so der Bildungsminister.

144 Disziplinarräte im letzten Schuljahr

Meisch nutzte die Gelegenheit, um abermals auf die Schulreform einzugehen. Der Lehrer wird in Zukunft eine Reihe von Maßnahmen selbst ergreifen können – so beispielsweise Mahnungen, Nachsitzen oder das Konfiszieren eines in der Schule verbotenen Objektes. Der Direktor kann nach einem Klassenrat drastischere Maßnahmen ergreifen. Diese reichen vom Arbeiten im Interesse der Schule bis hin zum (begrenzten) Schulverbot: Ein Schüler kann dann bis zu zwei Wochen von den Klassen ausgeschlossen werden.

Im schlimmsten Fall wird ein Disziplinarrat einberufen. Das geschah im vergangenen Schuljahr 144 Mal in Luxemburg. Dieser kann die Entscheidung treffen, den Schüler ganz von der Schule zu verweisen.

Tom
29. November 2017 - 9.12

@Cecile, es ist durchaus so. dass Cybermobbing zu physischer und psychischer Gewalt führen kann, was aber bei weiten nicht bedeutet, dass das Netz noch mehr überwacht werden muss. Es ist nicht die Aufgabe einer Regierung oder irgendwelchen Institution in solchen Fällen zu reagieren, sondern es liegt am eventuell angegriffenem Opfer dies zur Anzeige zu bringen. Ich bin kein Anhänger der Adr, noch der CSV oder irgendeiner sonstigen Partei hier in Luxemburg, aber diese Rede war gut und er hatte Recht.

ROBERT POLFER
22. November 2017 - 16.53

Mir sinn virun Joeren vun den Schoulmeschteren an Gottesvertrieder deck zerklappt ginn - elo klappen Kanner zreck ..... ??

Cecile
22. November 2017 - 12.59

@Monavis: Ich habe nicht die Ausrichtung der ADR angegriffen, und nie behauptet, die ADR sei nazinah... Ich finde ihr Handeln hier nur unglaubwürdig. Das fände ich auch, wenn es sich um eine andere Partei handeln würde. Es ist traurig, dass man sich nicht mehr objektiv über die ADR äußern kann ohne gleich in den Mund gelegt zu bekommen, man möge die Partei eh nicht. Das ist auch nicht gut für die ADR. Man könnte glauben, es handele such bei Allem, was mit der ADR zu tun hat, nur um den links-rechts Kinflikt. Dabei hat die Partei mehr zu bieten. Ich habe das Gefühl, dass vor Allem die eigenen Anhänger der ADR im Wege stehn.

jim beam
22. November 2017 - 10.54

Genausou ass et!!! Leider.Eis Kanner sin am Teenager-Alter an et get emmer mei schwe'er,vir en Dialog opriicht ze halen.Oft refuse'ren se op dei "Aal" ze lauschteren.Hiert Handeln get vun der Konsumgesellschaft geleet.Ech mierken,dass d'Familjen-Zell emmer mei auserneenbröckelt.Wei eis Kanner nach mei kleng waren,war alles nach OK.Mir hun eis zesummen un den Desch gesat,zesummen giess,geschwat an eppes zesummen ennerholl.Haut gin se vum Internet an den Asozialen Medien dirige'ert.Wou geht dat hin?Sie hun weineg Respekt,an wessen egentlech neischt ze schätzen.Et misst emol eng drastesch Aennerung kommen fir dass se erem zereck op de Buedem kommen.Elo halen eis KAnner sech nach a Grenzen wat de Konsum ubelaangt,mais wann ech verschidden vun hieren Kollegen ukucken,dann kritt ee gro Hoer.

Cecile
22. November 2017 - 6.30

Nun, das ist schon beachtlich: die ADR macht sich Sorgen um Gewalt an Schulen. Das ist ja an sich lobenswert. C. Meisch spricht Cybermobbing an. Ja, genau das ist auch heute ein wichtiger Punkt, denn Cybermobbing ist auch Gewalt bzw kann zu physischen Gewaltakten führen. Am vergangenen Mittwoch gab es auf Anfrage von F. Kartheiser eine Debatte über Meinungsfreiheit in der ,Chamber’. Er fordert weniger Kontrolle von sozialen Medien... tja-wie kann man sich im heutigen Kontext Sorgen über Gewalt unter Jugendlichen machen und zugleich Narrenfreiheit auf sozialen Medien erstreben wollen?! Widersprüchliche Aktionen machen eine Partei einfach unglaubwürdig. Schade.

Peter Mutschke
21. November 2017 - 19.15

Es liegt einiges im Argen.Zeitmangel der Eltern,oft müssen beide arbeiten um Wohnkosten,Energie und angemessene Kleidung bezahlen zu können. Ernährung rückt in den Hintergrund da Fastfood an jeder Ecke billig zu haben ist.Wenn man noch eine Oma hat ,hat man Glück.Der Konsumdruck tut sein übriges dazu.Die Eltern kommen nach Hause und sind ausgepowert.Und dann auch noch die Kinder...Seit das traditionelle Familienbild quasi verschwunden ist sind die Kinder desorientiert und reagieren entsprechend. Sich mit dem Kind an den Tisch setzen und mal in Ruhe über alles reden ist purer Luxus.Wir haben alles,nur keine Zeit.