Vielfältig und eklektisch – die ausgezeichnete 15. Auflage des Out of the Crowd

Vielfältig und eklektisch – die ausgezeichnete 15. Auflage des Out of the Crowd

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Das Out of the Crowd geht bereits in die 15. Runde – und konnte auch dieses Jahr wieder mit einem wunderbar eklektischen Line-up eine Vielzahl von Besuchern anlocken. Auffallend war, dass das stilistisch vielfältige Line-up qualitativ quasi ohne Ausfälle auskam – obwohl man je nach persönlichem Gusto sicherlich einige Vorzüge und Abneigungen für diese oder jene Band empfand, war doch die Bandbreite zwischen dem braven Elektropop von Porches und dem unbarmherzigen Krach von Metz ziemlich breit gefächert.

Schade, dass wie jedes Jahr ein Großteil der Festivalbesucher erst gegen 19 Uhr auftauchte, sodass viele Musikfans eine Band wie Aiming for Enrike, ein Duo, das 35 Minuten lang beeindruckende Technik mit vielfältigen, manchmal sehr experimentellen Kompositionen und viel Spielfreude begeisterte, leider verpassten. Nach Aiming for Enrike war das Konzert von den belgischen BRNS ein weiteres Highlight: Nachdem die Belgier mit „The Rumour“ und „Pious Platitudes“ die beiden Opener ihres letzten Albums „Sugar High“ gespielt hatten, wurde das Publikum quer durch ein vielfältiges Repertoire geleitet, das durch viel Abwechslung und mehrstimmigen Gesang überzeugte.

Kompromisslos

Vorher hatten die beiden amerikanischen Bands vor relativ reduziertem Publikum gespielt: Da wo Grooms Indierock durchaus überzeugte, war der Auftritt von Porches leider etwas monoton – und fiel vor allem durch die unverständlichen Aussagen des Sängers aus, wobei die Frage, welch komisches Zeug der Mann wohl geraucht hatte, unweigerlich aufkam.

Weiterhin hervorzuheben sind die Auftritte von Metz und Motorpsycho: Die Kanadier von Metz bretterten kompromisslos gut 45 Minuten durch ihr krachiges, tanzbares, ungestümes Repertoire – wäre Sonic Youth eine Hardcore-Band gewesen, hätten sie genauso geklungen. Am Ende des Festivals schufen Motorpsycho während über zwei Stunden beeindruckend lässige, intensive Klangwelten in der Kulturfabrik. Eine musikalische Reise, die aufgrund der komplexen, ausufernden, mäandernden Songs etwas Aufmerksamkeit erforderte. Mit den letzten Tönen von „The Tower“ beendeten die Norweger eine Auflage, die wiederum zeigte, wie wichtig solche Festivals für Luxemburg sind – es sind Enklaven harmonischer Koexistenz fernab jeder Spannungen, es sind kulturelle Momente, die gesellschaftliche Alternativmöglichkeiten des Zusammenlebens testen.