Irische Grenze soll offen bleiben

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Mit dem Brexit will die Regierung in London auch die Zollunion und den EU-Binnenmarkt verlassen. Das bringt Probleme für die offene Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und den britischen Landesteil Nordirland.

Die britische Regierung sieht trotz Brexits keinen Bedarf für Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Landesteil Nordirland. Das geht aus einem Positionspapier für die Brexit-Verhandlungen hervor, das am Mittwoch vom Brexit-Ministerium in London veröffentlicht wurde.

Darin heißt es, es werde kein Zurück zu einer befestigten Grenze zwischen den beiden Teilen der irischen Insel geben. Stattdessen solle ein neues Zollabkommen mit der EU so ausgestaltet werden, dass Grenzposten nicht notwendig seien. Britische und irische Staatsbürger sollen sich zudem weiterhin ungehindert zwischen Großbritannien und Irland bewegen können. Wie London die Einreise anderer Staatsbürger an der irisch-nordirischen Grenze kontrollieren will, war zunächst unklar.

London will neue Handelsabkommen mit Drittländern

„Das Papier (…) ruft die EU dazu auf, diesen Zielen ebenfalls Vorrang einzuräumen, indem sie ein rasches Abkommen ins Auge fasst“, hieß es in einer vorab verbreiteten Mitteilung.

Die Regierung in London will neben dem Europäischen Binnenmarkt auch die Zollunion mit dem Austritt aus der EU verlassen. Dadurch soll das Land in die Lage versetzt werden, neue Handelsabkommen mit Drittländern wie den USA oder China abzuschließen.

Bislang ist das der EU vorbehalten. Sie hat das alleinige Recht, Handelsabkommen für die Zollunion zu schließen. Einmal im gemeinsamen Zollgebiet, müssen Waren nicht mehr verzollt werden, wenn sie über eine Landesgrenze gebracht werden. Im Falle Großbritanniens würde sich das nach einem Austritt des Landes ändern. Grenzkontrollen wären nötig.

Flammt der Nordirlandkonflikt wieder auf?

Das hat Befürchtungen vor einem neuen Aufflammen des Nordirlandkonflikts geschürt. Die EU-Mitgliedschaft beider Teile der irischen Insel und der freie Grenzverkehr gelten als wichtige Bausteine für den Friedensschluss im Karfreitagsabkommen von 1998.

Bereits am Dienstag hatte London Pläne für ein künftiges Zollabkommen zwischen der EU und Großbritannien vorgelegt. Demnach sollten die Kontrollen entweder weitgehend elektronisch abgewickelt werden oder bereits vor dem Grenzübertritt stattfinden. Außerdem soll es eine Übergangsphase geben, in der weitgehend alles beim Alten bleibt.

Die EU-Kommission begrüßte die Veröffentlichung der Positionspapiere, verwies aber auf ihr Grundprinzip, wonach über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien erst dann gesprochen werden soll, wenn „ausreichender Fortschritt“ bei den Diskussionen über die Trennungsfragen erreicht ist.

Dazu gehören neben der irisch-nordirischen Grenze auch finanzielle Forderungen gegenüber London und die Bleiberechte von 3,2 Millionen EU-Bürgern im Königreich und der 1,2 Millionen Briten in der EU.

c.kremer
17. August 2017 - 8.55

Wann UK bei Schengen matgespillt haett, haetten se eng Méiglechkeet gehaat, bei der Kontroll vun de Baussegrenzen aktiv ze sin. Esou einfach ass et. Eng europäesch Unioun, déi fontionnéiere soll, mat Kontrollen op de Bannegrenzen ass 19. Jhd, wou iwwregens déi Iddi vu Grenzen um Wiener Kongress erfonnt gouf.

Klod
16. August 2017 - 16.00

Who cares? D'Baussegrenze vun der EU musse geschützt ginn, net nëmmen do mä och tëscht Spuenien a Gibraltar. Net dass do nach Englesch Terroristen ongepréift awandere kënnen.

michel konrad
16. August 2017 - 14.06

Richtig: "Die EU-Kommission begrüßte die Veröffentlichung der Positionspapiere, verwies aber auf ihr Grundprinzip, wonach über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien erst dann gesprochen werden soll, wenn “ausreichender Fortschritt” bei den Diskussionen über die Trennungsfragen erreicht ist." Liebe Kommission, bleiben sie bitte hart und folgen weiterhin die Agenda wie am Anfang der Verhandlungen festgelegt. Zuerst Trennungsfragen klären, dann erst künftigen Beziehungen zu Großbritannien angehen. Britannien soll es nicht gelingen Chaos zu schöpfen.

Nomi
16. August 2017 - 10.52

WEG keng Extrawurscht !!!! Raus ass raus !!!!