Fest der Arbeit und der Kulturen: Eine Feier für ein soziales Europa

Fest der Arbeit und der Kulturen: Eine Feier für ein soziales Europa

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Das Fest der Arbeit und der Kulturen, organisiert vom OGBL, der ASTI und der ASTM, findet traditionell am 1. Mai statt. Wegen der Staatstrauer nach dem Tod von Grand-Duc Jean wurde die Feier in diesem Jahr auf den 9. Mai, den Europatag, der in Luxemburg offizieller Feiertag ist, verlegt.

Bedingt durch das neue, ungewohnte Datum, aber wohl auch durch heftige Regenschauer, die nur selten von Sonnenschein unterbrochen wurden, war der Besucherandrang am Donnerstag nicht so groß wie während früherer Auflagen des Festes. Dennoch kamen viele nach Neumünster, um sich eines der Konzerte anzuhören, um Diskussionsrunden zu verfolgen oder einfach nur, um mit Freunden die Leckereien internationaler Küche zu genießen, die seit dem Beginn der 1.-Mai-Feier des OGBL in dieser Form vor 14 Jahren ein Publikumsmagnet ist.

„Absagen war keine Option“

Ehe der kulturelle und kulinarische Teil begann, erklärte die Direktorin des Centre „Neimënster“, Ainhoa Achutegui, zwar sei das Fest verschoben worden, es sei aber keine Option gewesen, es ausfallen zu lassen. Auch der 9. Mai sei ein symbolisches Datum, das für die europäische Idee und für Solidarität mit anderen stehe. Sie rief dazu auf, dem reaktionären und rechtsextremen Druck zu widerstehen und die Flüchtlinge, die zu uns kommen, weil sie keine Alternative haben, offen aufzunehmen.

Auch OGBL-Präsident Roeltgen ging zum Europatag auf den europäischen Gedanken ein. Er zog Parallelen zwischen den hehren Zielen des Gründungsvertrages der Gemeinschaft, die fast deckungsgleich mit den Statuten und Programmen der Gewerkschaft seien. Werte wie Menschenwürde, Gleichheit, Demokratie hätten am Ursprung der Europäischen Gemeinschaft gestanden und wurden auch so in den Verträgen formuliert.

Wann kam die EU vom Weg ab?

Die Frage, die heute gestellt werden müsse, sei laut Roeltgen, wann und weshalb die EU von diesem Weg abkam. 25 Prozent der EU-Bürger sind vom Armutsrisiko bedroht, Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheit sind weit verbreitet, der Rechtsstaat sei gefährdet, die Pressefreiheit bedroht …

Dabei gebe es politische Alternativen zu einer neoliberalen Politik, die Nationalismus und reaktionäre Parteien fördere. In dem Sinn solle der 9. Mai für ein Europa des sozialen Fortschritts stehen, so Roeltgen, der auch auf die gelebte positive europäische Realität des Festivals der Arbeit und der Kulturen verwies.

 

Jang
10. Mai 2019 - 13.44

Firwaat eng EU nach feieren, do gesinn ech absolut keen Grond. Emmer méi dekadent daat Ganzt.