EU nennt Sieg über IS eine „wichtige Etappe“

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Die Europäische Union hat das von der irakischen Regierung verkündete Ende der Besatzung von Mossul als „entscheidende Etappe“ im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnet. Nun sei es „unerlässlich“, das Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften im Irak wiederherzustellen, erklärten die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, in Brüssel.

Nur so könnten die Iraker „beginnen, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen“. Mogherini und Stylianides würdigten den „Mut des irakischen Volkes, seiner Regierung und seiner Streitkräfte“ und die Soldaten, die ihr Leben für den Sieg geopfert hätten. Sie sicherten dem Irak die Unterstützung der EU in Angelegenheiten der humanitären Hilfe und Sicherheit zu, um „die Herausforderungen der Stabilisierung und der Versöhnung“ zu meistern.

Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon lobte die irakische Regierung und die Streitkräfte für deren Erfolg im Kampf gegen den IS in Mossul. Aber es müsse „noch viel getan“ werden, um die Dschihadistenmiliz vollständig aus Mossul und Umgebung zu vertreiben, erklärte Fallon. Zudem seien „Säuberungseinsätze“ nötig, weil es die Gefahr von Sprengsätzen gebe.

Die irakische Armee hat am Montag die Kämpfe zur Rückeroberung des letzten kleinen von der Terrormiliz Islamischer Staat kontrollierten Teils der Altstadt von Mossul fortgesetzt. Brigadegeneral Haider Fadhil von den irakischen Spezialkräften sagte, seine Männer rückten weiter vor und säuberten Gebiete der Altstadt. Die US-geführte Allianz unterstützte sie mit Luftangriffen.

Irakische Kommandeure sagten, sie glaubten, dass noch Hunderte IS-Kämpfer in dem Stadtteil seien und ihre Familien, darunter auch Frauen und Kinder, als menschliche Schutzschilde verwendeten. Am Sonntag hatte der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi Mossul besucht und seinen Truppen zu der hart erkämpften Schlacht gratuliert.

Der Vormarsch des Militärs war vor allem in der dicht besiedelten Altstadt immer wieder aufgehalten worden, weil der IS Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchte, Selbstmordattentate verübte, Gebäude verminte und den Soldaten mit Scharfschützen auflauerte. Die irakischen Streitkräfte und das von den USA angeführte Militärbündnis bombardierten die Stellungen der Extremisten ohne Unterlass, Menschenrechtler beklagten, dass sie dabei viel zu wenig Rücksicht auf die in der Altstadt lebenden Menschen genommen hätten.

Erschöpfte Zivilisten

Nach den monatelangen Kämpfen gleicht die Gegend am Tigris einem Trümmerfeld. Auch am Sonntag wälzte sich eine lange Kolonne an erschöpften Zivilisten entlang zerbombter Wohnhäuser über die mit Kratern übersäten Straßen. Heba Walid trug das sechs Monate alte Baby ihrer Schwägerin, das bisher nur den Krieg erlebt hat. Die Eltern des Kindes und 15 weitere Familienmitglieder seien ums Leben gekommen, als ein Luftangriff im Juni ihr Haus getroffen habe, sagte sie.

Der IS hatte Mossul im Sommer 2014 gemeinsam mit vielen weiteren Teilen des Iraks eingenommen. Im Oktober 2016 begann die Offensive zur Rückeroberung der Stadt. Der IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi war 2014 in Mossul zum ersten und einzigen Mal öffentlich aufgetreten und hatte in der Al-Nuri-Moschee die Gründung eines IS-Kalifats im Irak und in Syrien verkündet. Seine Kämpfer zerstörten die Moschee und deren berühmtes schiefes Minarett Al-Hadba im Juni, als die irakischen Truppen zunehmend näher rückten.

AFP/AP

Georg
12. Juli 2017 - 19.41

Schoen! Endlich koennen die Fluechtlinge ihre Heimat wieder aufbauen gehen. Oder geht es etwa doch nur um Sozialhilfe und Eroberung?