Explosion in belgischem Stahlwerk

Explosion in belgischem Stahlwerk

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eine Explosion im Stahlwerk von ArcelorMittal im Hafen von Gent hat am Montagnachmittag einen Toten und zwei Verletzte gefordert.

Ein Toter und zwei Verletzte sowie starke Zerstörungen – das sind die Folgen einer Explosion im Stahlwerk von ArcelorMittal im Hafen von Gent am Montagnachmittag. Die Explosion soll Berichten der Feuerwehr zufolge auf einen Kurzschluss in einem Filter eines Silos zurückzuführen sein. Die Zeitung La Libre Belgique berichtet jedoch auf ihrer Internetseite davon, dass die Explosion bei der Befüllung eines Benzoltanks erfolgt sei.

Widersprüche gibt es auch beim Unglück selbst. Während die Feuerwehr und belgische Medien davon berichten, dass es kein Feuer gegeben habe, sind auf Filmen hohe Flammen zu sehen. Einheitlich sind die Informationen hingegen über die Auswirkungen der Explosion. Es wird von großem Sachschaden berichtet.

ArcelorMittal Gent ist die ehemalige Anlage Sidmar im Hafen von Gent. Der Luxemburger Stahlkonzern Arbed kaufte in den 1930er-Jahren bereits 200 Hektar Land am Kanal Gent-Terneuzen. Der Grund: Das Unternehmen hatte in der brasilianischen Eisenerz-Region in die Eisenerz-Förderung investiert und brauchte einen eigenen Seezugang.

Mit dem Bau wurde aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Arbed gründete das Unternehmen Sidmar. 1964 bis 1966 entstanden Kalt- und Warmwalzwerkstraßen. In den beiden Jahren darauf zwei Hochöfen mit einer Gesamtkapazität von vier Millionen Tonnen. In den 70er-Jahren kamen zwei weitere Kaltwalzwerkstraßen hinzu sowie eine Kokerei mit zwei Batterien.

Den Ausbau mit Galvanisierungsstraßen nahm der Konzern in einem Joint Venture namens Sidgal mit der holländischen Gesellschaft Galtec vor. Sidgal arbeitet mit drei Galvanisierungsstraßen in Gent.

Die Anlage produziert derzeit fünf Millionen Tonnen Flachstahl im Jahr. Sie galt bei ihrer Gründung in den 60er-Jahren als der Dolchstoß in den Rücken der wallonischen Stahlindustrie. Gewerkschafter sprachen damals von einer „Guillotine für Wallonien“. Das Stahlwerk wurde belgischen Presseberichten zufolge nach der Explosion teilweise evakuiert. Der endgültige Schaden – auch der Produktionsausfall und mögliche Verlagerungen, etwa nach Lothringen – stand am Dienstagmorgen noch nicht fest.

Simon
25. November 2017 - 6.20

Zitat : "Während die Feuerwehr und belgische Medien davon berichten, dass es kein Feuer gegeben habe, sind auf Filmen hohe Flammen zu sehen." Auf den Bildern sind verfahrenstechnische Notfalleinrichtungen zu sehen die dem gezielten Abfackeln des Koksgases dienen. Kein Unkontrolliertes Feuer.