Eine Beobachtungsstelle für die Luxemburger Schulen

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Neben dem neuen Spitalgesetz standen am Mittwoch auch gleich zwei schulische Projekte auf der Tagesordnung des Luxemburger Parlaments. Zum einen wurde ein Nationaler Programmrat ins Leben gerufen, zum anderen eine Beobachtungsstelle für die Qualität der Schule.

Das Luxemburger Schulsystem aus einer neutralen Perspektive zu betrachten sowie einen Blick auf dessen Organisation und Funktionsweise zu werfen: Dies sind die Aufgaben der neuen Beobachtungsstelle, wie sie Berichterstatter Claude Lamberty (DP) definierte. Es gehe nicht um eine Art Inspektion oder um individuelle Bewertungen von Lehrern. Das Gremium wird künftig zwei Berichte verfassen: alle drei Jahre einen über das Schulsystem und jedes Jahr einen zu einem prioritären Thema.

Dieses wird jährlich vom zuständigen Minister festgelegt. Acht Leute werden in dem Gremium sitzen, darunter mindestens drei Frauen und drei Männer. Sie können sowohl aus dem privaten als auch aus dem öffentlichen Sektor heraus genannt werden. Ihr Mandat dauert sieben Jahre.

1,4 Millionen Euro im Jahr

Die Beobachtungsstelle soll unter anderem die Möglichkeit haben, sich mit anderen Akteuren – wie zum Beispiel Eltern- und Schülervereinigungen, Lehrern und Gemeinden – über Themen wie die Gesundheit usw. auszutauschen. Sie kostet 1,423 Millionen Euro im Jahr. Ebenfalls neu ist die Schaffung eines Nationalen Programmrates („Conseil national des programmes“) und die Einführung von nationalen Kommissionen für den Grundschulbereich. Zugleich werden die nationalen Kommissionen im Sekundarbereich gesetzlich besser verankert.

Der neue Rat soll die aktuellen Unstimmigkeiten zwischen den Programmen im Grund- und im Sekundarbereich ausgleichen. Er soll die gesellschaftliche Änderungen im Auge behalten und dem Minister entsprechende Anpassungs-Konzepte vorlegen. Dieser kann umgekehrt den Programmrat mit beratenden Gutachten befassen.

Neutrales Gremium

Die nationalen Kommissionen im Grundschulbereich sind ebenfalls beratende Organe. Verschiedene Kommissionen werden sich dabei verschiedenen Bereichen besonders zuwenden. Dabei geht es um die Sprachen Deutsch, Französisch und Luxemburgisch, um Mathematik, Wissenschaft, Psychomotorik und Sport.

Für Bildungsminister Claude Meisch ist es wichtig, dass mit der Beobachtungsstelle ein neutrales Gremium die Entwicklung im Auge behalten soll. Darin einbezogen sei natürlich auch die Entwicklung der Arbeit des Ministeriums. Daher sei es von wesentlicher Bedeutung, dass die Berichte auch veröffentlicht würden. Hätte er eine Beobachtungsstelle innerhalb des Ministeriums geschaffen, dann hätte die Politik stets die Möglichkeit gehabt, ungewünschte Ergebnisse zu vertuschen. Beide Projekte wurden mit den Stimmen der Mehrheit angenommen. Die anderen Parteien stimmten dagegen.