Der lange Weg zu neuen Straßennamen

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Wenn Straßen Namen brauchen, wird erstmal diskutiert. Die Personen, die vorgeschlagen werden, müssen gecheckt werden. Dann erst kann eine Entscheidung fallen. 

Am 11. Juli haben die „Lampertsbierger Geschichtsfrënn“ in einem Brief an die Stadt Luxemburg zwei neue Straßennamen vorgeschlagen. Einerseits wollen sie den erst kürzlich verstorbenen luxemburgischen Historiker Gilbert Trausch in Ehren halten, andererseits beantragen sie eine Straße für George Platt Waller, den amerikanischen Geschäftsträger in Luxemburg von 1931-1941. Er verhalf während der Nazibesatzung rund 500 Juden zur Flucht.

Vorschläge für Straßennamen kann in der Regel jeder einreichen, egal, ob Privatperson oder Vereinigung. Die Arbeitsgruppe „dénominations des rues“ setzt sich dann mit diesen Vorschlägen auseinander und erörtert, inwiefern diese realisierbar sind. Was den Vorschlag auf dem Limpertsberg angeht, so sind die beiden Empfehlungen grundverschieden. Mit dem Namen „Gilbert Trausch“ dürften keine Probleme auftreten. Allerdings müssen, was George Platt Waller angeht, noch Recherchen gemacht werden, da 1962 die Entscheidung zur Benennung einer Straße zurückgenommen wurde. Die Ursachen hierfür müssen nun geklärt werden, bevor die Vorschläge dem Schöffenrat vorgelegt werden. Dieser entscheidet nämlich in allen Fällen endgültig darüber, welche Straßennamen übernommen werden und welche nicht.

Ohne Straße kein neuer Straßenname

Bis es allerdings hierzu kommt, muss die Arbeitsgruppe, die sich aus Menschen verschiedener Dienstleistungsbereiche zusammensetzt, jeden Antrag analysieren und bearbeiten. Es muss immer zuerst untersucht werden, inwiefern ein Name zu einem bestimmten Viertel passt. Am Beispiel von Professor Trausch ist dies sehr einfach zu belegen: Der Historiker hat lange Zeit auf dem Limpertsberg gewohnt, deswegen kommt er als Namensgeber auch infrage.

Zur Benennung gehört aber immer auch die Straße selbst. Wenn keine freie Straße vorhanden ist, kann auch kein Name vergeben werden. Mancher Vorschlag muss deshalb ein bisschen warten, ehe sich die Möglichkeit bietet, diesen zu verwerten. Meistens gibt es auch ein Überangebot an Namen – hier muss die Arbeitsgruppe dann eine Entscheidung treffen. Dadurch, dass auf dem Limpertsberg jetzt ein Viertel ohne Autos entstehen soll, werden nun auch dort Straßennamen gebraucht. Gleiches gilt für den Kirchberg, wo einige Straßen verlängert werden und die Namen geändert werden sollen.

Ein Straßenname fällt also nicht einfach so vom Himmel. Es bedarf mehrerer „Stationen“ und eben einer Analyse durch eine Arbeitsgruppe, bis eine Straße mit einem Namen versehen werden kann. In Zukunft könnte man aber durchaus auf dem Limpertsberg eine Gilbert-Trausch-Straße vorfinden.

pb

Bender
2. August 2018 - 18.14

Historesch Nimm och fiir de Kierchbierg: Gromprefeld1, Gromprefeld2, Wees1...

Jemp
2. August 2018 - 16.50

Im Gegensatz zu Ihnen denke ich, dass man Männer- UND Frauennamen benutzen sollte. Nur Frauennamen zu nehmen wäre sexistisch.

Birgitte Holst
2. August 2018 - 16.13

Schluss mit Namen von Männern für die Strassen. Jetzt ist es Zeit, entweder Namen von Frauen zu verwenden oder neutrale Namen wie Blumen, Tiere usw. zu wählen.