Das Staatsexamen wird reformiert

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Die Durchfallquoten beim Staatsexamen lagen bei den jüngsten dieser Tests bei drei Viertel aller Kandidaten; andererseits sucht der Staat händeringend nach ausreichend qualifiziertem Personal. So konnte im Vorjahr nur etwa die Hälfte der offenen Stellen mit Beamten besetzt werden.

Die anderen freien Stellen mussten mit Angestellten („employés“) besetzt werden, was langfristig drohe, die angestrebte Quote von maximal zehn bis 15 Prozent der Stellen, die von Staatsangestellten übernommen werden sollen, zu sprengen, sagte Innenminister Dan Kersch gestern.

Das Staatsexamen in seiner derzeitigen Form sei nicht mehr an die Aktualität angepasst, die Inhalte seien nicht adäquat gewesen. Auswendiglernen habe eine übergeordnete Bedeutung gehabt, dabei sei diese Kapazität der Kandidaten durch ihre schulischen Diplome hinreichend bewiesen. Auch die Periodizität der Examen sei angesichts der Bedürfnisse der Verwaltungen nicht hoch genug gewesen.

Die neuen Tests werden am Computer durchgeführt werden, sie werden eine objektive und standardisierte Auswertung ermöglichen, die überdies schnell erfolgen soll. Ehe diese neue Form reglementarisch umgesetzt wurde, was entgegen der ursprünglichen Erwartungen im Ministerium noch rechtzeitig vor dem nächsten Examen (ab 25. Juni) über die Bühne gehen konnte, wurde mit zahlreichen Verwaltungschefs, mit der CGFP, aber auch mit Betroffenen über ihre Erwartungen gesprochen.

Auch begab sich eine Delegation in Begleitung von Kersch nach Brüssel, wo sie sich das belgische System anschaute, es selbst ausprobierte und sich von diesem inspirieren ließ.

Abstraktes Denken

Der Test wird künftig die Fähigkeit zu abstraktem (Gewichtung: 50 Prozent), zu numerischem (zehn Prozent) und zu verbalem Denken (zehn Prozent) prüfen sowie einen Test mit einem sog. „Bac à courrier électronique“ zur Prüfung der Entscheidungskapazität (30 Prozent) beinhalten. Bei einer Testgruppe von 400 Personen schafften 55 Prozent das Examen.

Wer bei diesem Test in seiner Laufbahnkategorie Erfolg hatte, muss einen weiteren in der jeweiligen Verwaltung, für die er sich bewirbt, bestehen.

Mehr Infos gibt es auf www.govjobs.lu.

roger wohlfart
26. Juni 2018 - 14.04

Dass die Examen der heutigen Zeit angepasst werden ist notwendig. Wenn dies aber auf Kosten der Qualität geht und die Anforderungen immer geringer werden, müssen wir uns nicht wundern, dass das Niveau überall permanent sinkt und alles nur noch komplizierter wird. Dann mahlen die Mühlen des Staates noch langsamer und niemand ist mehr bereit Eigenverantwortung zu übernehmen, geschweige denn selbständig zu denken.

Cornichon
7. Juni 2018 - 16.46

Ech froe mech ob mat deem System net ze vill Leit duerchkommen déi dann awer dueno am Fin de stage Examen duerchfalen, well d'Administratiounen bestinn nun halt mol zum gréissten Deel aus Gesetzer an Reglementer déi auswenneg geléiert musse ginn.

luc jung
7. Juni 2018 - 10.14

Tjo, elo sin maer beim System "Cochez la case correcte!" As dese Misère net doduerch komm dat maer hei zu Lëtzebuerg den Niveau an de Schuelen mat vill Smilien erof gesat hun. Dat do as wirklech d'Politik vum "partisan du moindre effort".