BGL BNP Paribas Luxembourg Open: Wie erging es den Siegerinnen der letzten zehn Jahre nach dem Kockelscheuer-Erfolg?

BGL BNP Paribas Luxembourg Open: Wie erging es den Siegerinnen der letzten zehn Jahre nach dem Kockelscheuer-Erfolg?
 Foto: Julien Garroy

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Bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open haben in den letzten zehn Jahren zehn verschiedene Spielerinnen gewonnen. Jede dieser Profispielerinnen hat ihre eigene Geschichte. Wie sind deren Karrieren nach dem Triumph in Kockelscheuer verlaufen? Ein Überblick.

2009 – Roberta Vinci

2009 besiegte Roberta Vinci im Finale der Luxembourg Open Julia Goerges in zwei Sätzen. Der Stern der Italienerin sollte danach erst so richtig aufgehen. Sowohl im Einzel als auch im Doppel ging es für Vinci in der Weltrangliste steil nach oben. Im Einzel gewann die ehemalige Weltranglistensiebte im Jahr 2015 ihren ersten und einzigen Grand-Slam-Titel bei den US Open.

In der Doppelkonkurrenz brachte sie das Kunststück fertig, alle Grand-Slam-Turniere für sich zu entscheiden. Somit führte sie die Weltrangliste im Oktober 2012 in dieser Disziplin an. Am 14. Mai 2018 beendete die Italienerin ihre aktive Karriere.

2010 – Timea Bacsinszky

Der Titel im „CK Sportcenter“ in Kockelscheuer war 2010 Timea Bacsinszkys bis dahin größter Erfolg. Die Lust am Tennis verlor die Schweizerin im April 2013. Für einen Monat arbeitete sie als Praktikantin in einem Hotel. Kurz darauf feierte sie aber ihr Comeback.

2015 gelang Bacsinszky der Durchbruch und sie stand zum ersten Mal in ihrer Laufbahn in den Top 10 der Welt. 2016 kämpfte sich die 30-Jährige auf Platz 9 nach vorne. Danach lernte sie die Schattenseiten des Sports kennen. Viele Verletzungen waren verantwortlich dafür, dass sie im Juli 2018 nur noch auf Rang 761 geführt wurde. Momentan steht sie auf Rang 101.

2011 – Viktoria Azarenka

Einen Durchmarsch legte 2011 Viktoria Azarenka hin, als sie ohne Satzverlust das Luxemburger Turnier gewann. Es war genau in jener Saison, als sie sich nach dem Sieg bei den Australian Open an die Spitze des Damen-Tennis setzen konnte. 2013 folgte dann der zweite Titel in „Down Under“. Danach geriet die Karriere etwas ins Stocken.

Eine immer wiederkehrende Fußverletzung machte ihr zwei Jahre lang zu schaffen. 2016 feierte die Weißrussin ein starkes Comeback und kämpfte sich wieder auf Platz 5 vor. Danach setzte sie wegen ihrer Schwangerschaft den Rest der Saison aus. Seit der Babypause kam sie nicht mehr an ihre einstige Topform heran.

2012 – Venus Williams

Die ganz großen Jahre hatte die damals 32-jährige Venus Williams schon hinter sich, als sie in Luxemburg ihr bis dahin 44. Turnier gewann. Den letzten ihrer sieben Major-Titel holte sich die ehemalige Weltranglistenerste in Wimbledon im Jahr 2008. Nach dem Erfolg 2012 im Großherzogtum sollten noch fünf weitere Titel folgen.

Ihren zweiten Frühling erlebte die US-Amerikanerin im Jahr 2017: Finale bei den Australian Open und in Wimbledon sowie ein Halbfinale bei den US Open. Der fünfte Weltranglistenplatz stand Ende 2017 zu Buche. Mit 39 Jahren ist Williams noch immer auf der Tour aktiv.

2013 – Caroline Wozniacki

Caroline Wozniackis Karriere lässt sich grob in zwei Perioden zusammenfassen. Vor ihrem Triumph in Kockelscheuer hatte sie sich eigentlich schon den Traum eines jeden Profisportlers erfüllen können: Im Alter von gerade Mal 20 Jahren wurde sie am 11. Oktober 2010 die neue Nummer 1 der Welt.

Ein Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier blieb ihr bis dahin noch verwehrt. Erst im Januar 2018 ging der Wunsch mit dem Erfolg bei den Australian Open in Erfüllung. Abseits des Platzes stand Wozniacki wegen der Beziehungen zu ihrem „Ex“, Golfstar Rory McIllroy, und ihrem jetzigen Ehemann, Ex-NBA-Profi David Lee, in den Schlagzeilen.

2014 – Annika Beck

Nach der Finalniederlage 2013 setzte sich Annika Beck im darauf folgenden Jahr in Luxemburg die Krone auf. Es war der erste Titel der Deutschen in ihrer Karriere. Danach folgte noch ein WTA-Sieg beim Turnier in Quebec (Kanada) im Jahr 2015. 2016 konnte sie nach dem Achtelfinaleinzug bei den Australian Open und einer dritten Runde bei den French Open sowie in Wimbledon ihren Karrierebestwert, Rang 37, erreichen.

Nach einer desaströsen Saison 2017 (14 Erstrunden-Niederlagen), in der sie auf den 177. Platz zurückfiel, verkündetete Beck ein Jahr darauf im Alter von nur 24 Jahren ihr Karriereende. Sie studiert jetzt Zahnmedizin an der Universität Köln.

2015 – Misaki Doi

Misaki Doi gelang 2015 der Überraschungscoup schlechthin. Als Nummer 92 der Welt sicherte sich die Japanerin ihren ersten und bisher einzigen Titel auf WTA-Ebene. Dieser Sieg in Luxemburg verlieh der 28-Jährigen zunächst ein paar Flügel: Sie kämpfte sich im Oktober 2016 auf Platz 30 der Weltrangliste nach vorne.

Ein Achtelfinaleinzug in Wimbledon stand in jenem Jahr zu Buche. 2017 konnte Doi die Leistungen nicht bestätigen und schloss das Jahr als Nummer 119 ab. Auch 2018 verlief mit dem Absturz in der Weltrangliste (139) nicht nach Wunsch. Auch in diesem Jahr blieben die ganz großen Resultate aus. 2019 schafft es Doi gerade noch ins Hauptfeld von Luxemburg.

2016 – Monica Niculescu

Das Kockelscheuer-Turnier war für Monica Niculescu des Öfteren ein gutes Pflaster. Zweimal stand die Rumänin im Finale (2011 und 2012), einmal konnte sie im Großherzogtum (2016) gewinnen.

In diesem Jahr muss die Rumänin in der Qualifikation ran. Mit ihrer unkonventionellen Spielweise – Vorhand-Slice – brachte sie schon die eine oder andere Favoritin zur Strecke. So war dies bei ihrem Triumph 2016 der Fall, als sie Petra Kvitova besiegen konnte. Seitdem ist es aber ruhiger um die 32-Jährige geworden. Nur ein WTA-Challenger-Turnier in Limoges konnte Niculescu noch gewinnen. Mittlerweile ist sie aus den Top 100 herausgefallen.

2017 – Carina Witthöft

Carina Witthöft war einmal die große Hoffnung des deutschen Frauen-Tennis. Viele sahen ihren absoluten Durchbruch auf dem WTA-Circuit, als sie ihren ersten Titel in Luxemburg gewinnen konnte. Im Januar 2018 hatte die Deutsche ihr höchstes Ranking mit Platz 48 erreicht.

Doch nach einer durchwachsenen Saison 2018 hatte sich die mittlerweile 24-Jährige dazu entschieden, sich eine Auszeit vom professionellen Tennis zu nehmen. Im Frühjahr 2019 verkündete sie, dass sie eine Turnierpause einlegen würde, „solange sie sich physisch und mental nicht bei hundert Prozent“ fühle. Mittlerweile ist Witthöft als Influencerin in den sozialen Medien unterwegs.

2018 – Julia Goerges

Nach mehrenen Anläufen konnte Julia Goerges im letzten Jahr in Luxemburg endlich die Siegertrophäe in die Höhe stemmen. Mit diesem Sieg krönte die Deutsche ihre gute Saison, in der sie sich bis auf den 9. Weltranglistenplatz – ihr höchstes Karriere-Ranking – vorkämpfen konnte. Diese Saison begann mit dem Turniersieg in Auckland eigentlich auch sehr verheißungsvoll.

In der Folge lief es sportlich aber nicht mehr rund. Mehrere Trainerwechsel waren die Folge. Die 30-Jährige ist mittlerweile auf den 27. Platz abgerutscht. „2019 war bisher mein schwierigstes Jahr“, sagte sie jüngst. 2019 wird die Kockelscheuer-Titelverteidigerin als Nummer zwei der Setzliste an den Start gehen.