200 Gefangene streiken in Schrassig

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Am Freitagabend haben 200 Gefangene in Schrassig zwei Stunden lang gestreikt. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft am Sonntag. Die Häftlinge kamen aus verschiedenen Einheiten des Gefängnisses. „Es wurden Disziplinarmaßnahmen gegen die Gefangenen ausgesprochen, die nicht in ihre Zellen zurückgehen wollten“, so die Mitteilung. Niemand sei gewalttätig geworden, sodass weder die Interventionsgruppe des Gefängnisses noch die Polizei eingreifen mussten.

Im Gefängnis ist seit Tagen Unruhe ausgebrochen. Allein in dieser Woche wurde schon viermal gestreikt. Die Häftlinge haben bei vorigen Aktionen Forderungen gestellt. Es geht einerseits um zu lange Gefängnisstrafen, um die Dauer der Prozeduren und ein Gesetzesentwurf, durch den das Gefängniswesen in Luxemburg reformiert werden soll und der sich noch immer auf dem Instanzenweg befindet. In Schrassig sitzen etwa 600 Gefangene ihre Haft ab.

„Wir wollen keine Schusswaffen“

Wie Michel Block, der Präsident der Vereinigung der Gefängniswärter, am Samstag gegenüber dem Tageblatt meinte, sei die Situation im Gefängnis sehr angespannt. Die Wärter sind auch unzufrieden und fordern neues Material. „Verschiedene Menschen haben behauptet, dass wir Schusswaffen wollen“, sagt Block, „das will ich hier ausdrücklich dementieren.“ Die Wärter wollen laut ihm aber die Möglichkeit haben, bei einer Auseinandersetzung sowohl „für unsere Sicherheit als auch für jene der Häftlinge zu sorgen“. Zu den Protesten der Gefangenen wollte sich der Wärter nicht äußern.

Trotz Nachfrage konnte das Tageblatt am Sonntag nicht mit der Delegation der Gefangenen sprechen. Laut Gefängnis sei dies rechtlich nicht möglich, da der Direktor ein solches Gespräch genehmigen müsse. Nur arbeitet dieser nicht an diesem Sonntag.