Der mit den Sportwagen tanzt

Der mit den Sportwagen tanzt

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Zuerst hatten wir ihn in Kanada, auf Vancouver Island, für einige Stunden fahren dürfen, jetzt hatten wir das Vergnügen, den neuen Panamera Sport Turismo von Porsche über einige Tage zu erproben. „Sport Turismo“ nennt Porsche seine viertürige Limousine mit nunmehr im Vergleich zum normalen Panamera stärker abgewinkelten Heckpartie, die an ein Break erinnert, was natürlich bei Porsche als „Sport Turismo“ viel dezenter und optisch auch einfühlsamer zur Geltung kommt. Am Ende ist auch diese Limousine immer noch ein Sportwagen, wenn auch ein sehr vornehm und vor allem räumlich sehr großzügig ausgestatteter, der auch in dieser Form als ein Porsche durchgeht, nicht mehr und nicht weniger – und das ist eine ganze Menge. Allrad- und Hinterachslenkung gehören zu dieser Sportausstattung. Damit zeigt sich eine Limousine besonders auf kurvigen Landstraßen von ihrer sportlichsten Seite.

Oma mit den Springerstiefeln, die soeben im Himalaya-Gebirge mit Gebrüll und Dynamitstangen einige Dutzend Pauschal-Wochenendbergsteiger in gelb und violett leuchtenden Abenteuerklamotten in die Flucht gejagt hatte, war begeistert. Sie hatte extra ihre Vorbereitungen zur Versenkung eines Kreuzfahrtschiffes in der Lagune von Venedig unterbrochen und genoss den Ritt über die viel zu viel befahrenen Straßen Europas. Ein Dreiliter-V6-Biturbo mit 440 PS gab sich die Ehre, genügend Kraft für zügiges Vorankommen und atemberaubende Beschleunigungen oder aber souveränes Dahingleiten in der Masse des Verkehrs, der einem immer mehr die Lust am Autofahren nimmt und notgedrungen das Verlangen nach mehr Atomkraftwerken steuert, die man in naher Zukunft braucht, um der angekündigten Flotte von E-Autos ordentlich Saft zu liefern.

„Das werden die Jungs von Greenpeace, die ich eigentlich gut brauchen kann, nicht gerne hören“, murmelte Oma. „Die setzen ja auf Solarenergie. Aber das taten schon die Inkas und Azteken vor tausend Jahren und man weiß ja, wie das ausgegangen ist. Straßen mit Gold bepflastern, das konnten sie, aber ein anständiges Rad erfinden … naja. Jetzt haben wir das Rad, aber es sind keine Inkas mehr da, um der Sonne zu sagen,  wie man ein Schwimmbad beheizt.“

Der Panamera verbrauchte zwischen neun und zehn Liter auf unserer Fahrt. Zu wenig, wenn man bedenkt, wie viel Benzin wir noch verfahren müssen, bevor die Erde glüht von dem vielen Strom, der sich durch blühende Landschaften zieht und ein dichtes Netz von Ladesäulen weltweit speist, dass die Wiesen dampfen und die Wälder verdorren. Das wird dann auch die Polarkappen nicht kaltlassen.