Uni der Großregion will zu ersten europäischen Unis gehören

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Die Uni der Großregion will eine der ersten sein, die von der EU zu einer europäischen Universität ernannt wird.

Die grenzüberschreitende Universität der Großregion will eine der ersten europäischen Universitäten werden. „Wir werden uns auf jeden Fall bewerben, wenn der Projektaufruf der Europäischen Kommission kommt“, kündigte der Präsident der Uni der Großregion und der Uni Lothringens, Pierre Mutzenhardt, am Mittwoch im luxemburgischen Esch-sur-Alzette an. Dieser werde ab diesem Herbst erwartet – eine Entscheidung voraussichtlich in 2019.

„Wir sehen darin die große Chance, die Universität der Großregion weiter nach vorne zu bringen“, sagte der Vizepräsident der Uni der Großregion und Präsident der Universität des Saarlandes, Manfred Schmitt. Der seit 2008 bereits bestehende Verbund bringe beste Voraussetzung für eine europäische Uni mit: Sechs Unis in vier Ländern kooperierten seitdem in Lehre, Forschung und Wissentransfer. „Wir sind dazu gerade prädestiniert“, meinte Schmitt.

Das Netzwerk verbindet die Universitäten Kaiserslautern, Lüttich, Lothringen, Luxemburg, des Saarlandes und Trier. „Wir brauchen eine kontinuierliche Finanzierung für den Verbund, um ihn entscheidend weiterzuentwickeln“, sagte Schmitt. Um wie viele Millionen Euro es bei einem Zuschlage geht, sei noch unklar. „Es gibt da noch widersprüchliche Angaben.“

Die Idee, europäische Universitäten einzurichten, geht auf den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück. Dieser hatte in 2017 die Vision eines Europäischen Bildungsraums formuliert: Bis 2024 sollte ein Netzwerk von mindestens 20 EU-Unis entstehen. „Wir wollen bei den ersten drei bis sechs Pilot-Unis dabei sein“, sagte Schmitt. In der Großregion zwischen Maas, Mosel, Saar und Rhein leben mehr als elf Millionen Einwohner.

An der Uni der Großregion werden 19 mehrsprachige Studiengänge angeboten, die von rund 1000 Studenten genutzt würden. Insgesamt zählt der Verbund 135 000 Studierende und mehr als 10 000 Dozenten und Forscher. „Es gibt keinen vergleichbaren Verbund“, sagte der Uni-Präsident von Trier, Michael Jäckel. Mögliche Schwerpunkte könnten Materialwissenschaften, Biomedizin und Border Studies sein.

Es sei zunehmend wichtig, junge Menschen nicht nur in Fachdisziplinen auszubilden, sagte Schmitt. Sie sollten an der Uni auch „übergreifend interkulturelle Dinge“ lernen – und so etwas wie einen „internen Kompass für Europa“ bekommen. Gerade jetzt, wo Europa sich „extrem gewandelt“ habe und vor großen Herausforderungen stehe. Mutzenhardt betonte, Ziel sei auch als Verbund nach außen sichtbarer zu werden – und noch mehr Studierende anzulocken.