Kinderzahl pro Frau halbierte sich weltweit

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Frauen bekommen weniger Kinder. Weltweit halbiert sich laut einer Studie der Deutschen Stiftung Weltbevölkerungdie Kinderzahl pro Frau. Laut Unicef wird aber die Bevölkerung in Afrika drastisch steigen.

Die Zahl der Kinder pro Frau hat sich im weltweiten Durchschnitt seit 1970 fast halbiert. Wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Dienstag in Hannover mitteilte, bekommt jede Frau heute statistisch gesehen 2,5 Kinder – vor gut 40 Jahren seien es noch 4,7 Kinder gewesen. Gleichzeitig überleben mehr Säuglinge das erste Lebensjahr, wie der Datenreport 2014 der Stiftung zeigt. Von 1000 Lebendgeborenen sterben demnach im weltweiten Schnitt 38 Säuglinge; im Jahr 1970 waren es 89.

Bei den Zahlen gibt es je nach Weltregion große Unterschiede. „Während eine Frau in Europa heute nur noch durchschnittlich 1,6 Kinder bekommt (1970: 2,3), sind es in Asien 2,2 (1970: 5,4) und in Afrika 4,7 Kinder (1970: 6,7)“, teilte die Stiftung mit. In Deutschland bringt heute statistisch gesehen jede Frau 1,4 Kinder zur Welt, im Jahr 1970 lag dieser Wert bei 2,1.

Stiftungsgeschäftsführerin Renate Bähr sprach mit Blick auf die weltweiten Zahlen von „positiven Entwicklungen“. Es zeige sich, „dass heute mehr Frauen selbst bestimmen können, wann und wie viele Kinder sie bekommen“. Weil in den Entwicklungsländern aber jede vierte Frau nicht verhüten könne, obwohl sie das wolle, komme es jedes Jahr zu 80 Millionen ungewollten Schwangerschaften.

2050: Ein Viertel lebt in Afrika

Auch die Unicef hat am dienstag eine demongraphische Studie veröffentlicht. Ein Viertel der Weltbevölkerung wird laut Unicef im Jahr 2050 in Afrika leben. Infolge steigender Geburtenraten und einer wachsenden Zahl von Frauen im gebärfähigen Alter würden in den kommenden 35 Jahren zwei Milliarden Kinder auf dem Kontinent geboren, schrieb das UN-Kinderhilfswerk in einem am Dienstag in Johannesburg veröffentlichten Bericht.

„Von der aktuellen Entwicklung zu schließen, werden in 35 Jahren 25 von 100 Menschen Afrikaner sein.“ Zudem würden dann 40 Prozent der Kinder unter fünf Jahren in Afrika leben. Dem Bericht zufolge wird sich Afrikas Bevölkerung bis zur Mitte des Jahrhunderts von derzeit 1,2 Milliarden Menschen verdoppeln und im Jahr 2100 eine Bevölkerungszahl von 4,2 Milliarden erreichen. Damit wird sich die Bevölkerungsdichte bis 2050 auf 80 Menschen pro Quadratkilometer erhöhen. Dies ist allerdings immer noch deutlich geringer als derzeit in Asien. Bis Ende der 2030er Jahre wird zudem den Unicef-Berechnungen zufolge die Mehrheit der Afrikaner in Städten leben.