Forscher schauen sich umstrittene Zahn-Fossilien an

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Einen Monat nach der Präsentation von umstrittenen Zahn-Fossilien aus dem Ur-Rhein haben sich mehrere Experten die Funde angesehen.

Einen Monat nach der Präsentation von umstrittenen Zahn-Fossilien aus dem Ur-Rhein haben sich mehrere Experten die Funde angesehen. Erkenntnisse daraus würden aber erst nach dem Abschluss aller Untersuchungen veröffentlicht, sagte Herbert Lutz vom Naturhistorischen Museum in Mainz. Die 9,7 Millionen Jahre alten Zähne wurden im rheinhessischen Eppelsheim ausgegraben.

Lutz, der die Forschungsarbeiten leitete, ordnet die Fossilien einem Menschenaffen zu. Sie zeigten seiner Meinung nach verblüffende Ähnlichkeiten mit erdgeschichtlich jüngeren Vormenschen aus Afrika. Damit warf er implizit die Frage auf, ob die Menschheitsgeschichte umgeschrieben werden muss.

Sind die Zähne von einem Menschenaffen?

Mehrere Paläoanthropologen aus dem In- und Ausland befanden anhand der veröffentlichten Fotos, dass die Interpretation von Lutz nicht stimmen könne. Die Zähne seien vielmehr Überbleibsel einer der zahlreichen Affenarten, wie sie zu jener Zeit in Europa existierten. Einige Forscher meinten sogar, einer der beiden Funde sei ein Stück eines Hirschzahns.

Die rheinland-pfälzischen Forscher hatten sich zunächst nicht an andere Wissenschaftler gewandt. Nach der Präsentation aber baten sie Experten, sich die Funde anzuschauen. „Wir stehen in engem Kontakt zu weiteren Kollegen, die sich mit ihrem Equipment und ihrer Expertise an den geplanten Detailuntersuchungen beteiligen wollen“, sagte Lutz. Das könne noch eine Weile dauern. Der Artikel von Lutz und seinen Kollegen auf der Plattform Researchgate zu den Zahn-Funden hat bereits mehr als 30 000 Aufrufe.

Lucas
28. November 2017 - 2.11

Das könnte ja bedeuten, dass die Wiege der Menschheit einst in Europa stand und nicht in Afrika.