Die Anzeichen für eine Selbsttötung sind vielfältig und werden häufig nicht richtig gedeutet. Erst rückblickend wird einiges klar. Doch ein Bluttest könnte dies ändern, berichten US-amerikanische Forscher im „American Journal of Psychiatry“.
Das Team um Zachary Kaminsky von John Hopkins Medicine in Baltimore hatte die Gehirne von Menschen untersucht, die sich das Leben genommen hatten. Dabei sind sie im sogenannten präfrontalen Kortex auf das Gen SKA 2 gestossen, das mit Stress-Reaktionen verbunden ist und für die Steuerung von negativen Gefühlen zuständig ist.
Weitere Forschung notwendig
Weitere Untersuchungen zeigten, dass im Blut von psychisch kranken Personen, die sich selbst getötet hatten, davon deutlich weniger vorhanden war als bei gesunden Menschen. Kaminsky führt dies auf die sogenannte DNA-Methylierung zurück, wie es in einer Mitteilung heisst. Dabei handelt es sich um eine Veränderung, bei der durch Umwelteinflüsse einzelne Gene auf Dauer ausgeschaltet werden.
Natürlich könne man eine drohenden Suizid nicht ausschließlich an einem Gen festmachen, räumen die Forscher ein. Schließlich spielten viele Faktoren eine Rolle. Aber ein Bluttest könnte immerhin einen Hinweis darauf geben. Doch bis dieser kommt, müssen noch weitere Studien durchgeführt werden, so Kaminsky.
De Maart

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