Advents-Sternschnuppen im Anflug

Advents-Sternschnuppen im Anflug
(dpa-Archiv)

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Bis Samstag bleibt noch Zeit, sich einen Wunsch auszudenken, denn die Advents-Sternschnuppen sind im Anflug. Die Geminiden-Meteore sind Samstagfrüh am besten zu beobachten.

Frühaufsteher können sich am Samstag auf einen des schönsten Meteor-Schwärme des Jahres freuen: Bei wolkenfreiem Himmel werden am frühen Morgen eine Vielzahl von Sternschnuppen über den vorwinterlichen Himmel flitzen – der alljährliche Strom der Geminiden erreicht dann seinen Höhepunkt. Für passionierte Sterngucker könnten die Adventsmeteore ein kleiner Ersatz für das entgangene Vorweihnachts-Spektakel mit dem Kometen ISON sein. Der als Adventskomet angekündigte Schweifstern war Ende November der Sonne zu nahe gekommen und hatte sich praktisch aufgelöst.

Im Gegensatz zu dem voreilig als Jahrhundertkomet gehandelten ISON wird der Auftritt der Geminiden am Adventshimmel nicht ausfallen. Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Sternschnuppen-Regen beobachtet. Dabei bringt der nach dem Sternbild Zwillinge (lateinisch gemini) benannte Schwarm oft besonders viele und helle Sternschnuppen hervor, die bei klarem Wetter auch am Himmel über lichtdurchfluteten Großstädten zu sehen sind.

Sternschnuppen-Regen am Samstagmorgen

Am besten eignen sich allerdings dunkle Orte fernab der Städte zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer – Orte also ohne künstliches Licht und mit guter Rundumsicht. Wer den Meteor-Strom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Die Geminiden stehen meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die im Sommer auf die Erde niedergehen. Dass die Geminiden weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Auftretens: Das kalte und oft auch trübe Dezember-Wetter bietet Sternschnuppen-Jägern nun einmal unbequemere Beobachtungsbedingungen als laue Sommernächte.

Sternbild Zwillinge

Das Sternbild Zwillinge mit seinen beiden Hauptsternen Castor und Pollux stand übrigens Pate bei der Namensgebung für den Geminiden-Schwarm, weil die Dezember-Sternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen – dieser Ausgangspunkt der Meteorbahnen wird von den Astronomen Radiant genannt. In Wahrheit entstammen die Schnuppen freilich einer Staubwolke, welche die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchtphänomene erzeugen.

Dies gilt zwar für alle Sternschnuppen-Schauer, doch die Geminiden weisen einige Besonderheiten auf: So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel, weil sie mit geringer Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eintauchen. Als weitere Eigentümlichkeit gilt, dass in den Stunden des Geminiden-Maximums zunächst die lichtschwächeren und erst am Ende die hellsten Meteore aufleuchten. Besonders auf diese hellen Geminiden dürften sich jene freuen, die beim Anblick einer Sternschnuppe an die Erfüllung eines Wunsches glauben – gerade in der Vorweihnachtszeit.