Es ist die bislang größte bekanntgewordene Anzahl neuer Planeten außerhalb unseres Sonnensystems: ESO-Astronomen haben 50 neue Exoplaneten entdeckt.
Die undatierte Grafik der Wissenschaftszeitung "Nature" zeigt die Größenvergleiche der Planeten des Sterns Kepler-11 mit seinen Planeten Keppler 11b bis 11g (unten), der Erde und des Jupiter. Das Weltraumteleskop "Kepler" hat ein fernes Sonnensystem mit mindestens sechs Planeten aufgespürt. Die sogenannten Exoplaneten umkreisen einen sonnenähnlichen Stern, der rund 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Mit 2,3 bis 13,5 Mal der Masse der Erde gehören die neu entdeckten Planeten zu den leichtesten, die bislang außerhalb unseres Sonnensystems gefunden worden sind, so ein Beitrag im britischen Fachblatt "Nature" im Februar 2011. (dpa)
Die Computer-Darstellung zeigt einen Exoplaneten (r) aus einer anderen Galaxie und seinen Stern (l). Der Himmelskörper mit der Bezeichnung HIP 13044 b umkreist den Stern HIP 13044, der rund 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild "Chemischer Ofen" steht. (Foto: Max-Planck-Insititut)
Das zusammengestellte Bild zeigt Aufnahmen des VLT-Teleskopes aus dem Jahr 1996 (Lichtreflektionen im Randbereich des Bildes) und im Zentrum (markiert) den 2009 von Astronomen beobachteten Planeten, der seinen Heimatstern, die jugendliche Sonne Beta Pictoris, umkreist. Wie 2010 Forscher um die Französin Anne-Marie Lagrange vom Observatorium Grenoble im US- Fachjournal "Science" schrieben, belegten die Daten zudem, dass sich Planeten sehr rasch bereits in wenigen Millionen Jahren nach der Geburt eines Sterns formen können. (dpa)
Ein Planeten umkreist seinen Heimatstern, die Sonne Beta Pictoris. Der Planet von Beta Pictoris habe von allen bislang direkt beobachteten Exoplaneten den geringsten Abstand von seinem Stern, eine erst zwölf Millionen Jahre alte Sonne im südlichen Sternbild Maler (Pictor), betonte die ESO. Er umkreise sein Zentralgestirn in etwa in demselben Abstand wie der Saturn unsere Sonne. (ESO)
Die künstlerische Darstellung zeigt den Exoplaneten WAPS-12b (l) vor seinem Stern (r). Der Planet WASP-12b sei nach Aussage der US-Weltraumagentur NASA vom 20.05.2010 sehr nah an seinem Stern und schon in die Länge gezogen. Aus seiner aufgeblähten Atmosphäre schwappe schon Materie auf den Stern. (NASA, ESA)
Die Illustration zeigt den Exoplaneten HD 189733b (l) und den leuchtenden Stern seines Planetensystems, den er umkreist (r.). Erstmals spürten Astronmen vor etwa drei Jahren Erdgas auf dem Planeten eines fremden Sterns auf. Mit dem "Hubble"- Weltraumteleskop entdeckten sie die Kohlenstoffverbindung Methan auf dem 63 Lichtjahre entfernten Exoplaneten HD 189733b im Sternbild Füchschen (Vulpecula). Es handelt sich um den ersten Nachweis eines organischen Moleküls überhaupt auf einem fernen Planeten, wie das europäische "Hubble"-Zentrum am 19.03.2008 in Garching bei München berichtete. (ESA)
Der Exoplanet HD 189733b (r) (ESA)
Der Exoplanet CoRoT-7B vor seiner Sonne. Astronomen haben 2009 erstmals einen Planeten aus Gestein außerhalb des Sonnensystems nachgewiesen. Der Himmelskörper CoRoT-7b soll 500 Lichtjahre entfernt sein und die gleiche Dichte wie die Erde haben, so die Europäische Südsternwarte in Garching am 16.09.2009. Die Masse soll fünfmal größer sein als die der Erde. (ESO)
Die am 19.10.2009 von der ESO veröffentlichte künstlerische Darstellung zeigt einen Exoplaneten, der in einem Dreisternensystem den Stern Gliese 667 C (nicht im Bild) begleitet. (ESO)
Unter den neu entdeckten Exoplaneten seien 16 sogenannte Supererden, also Planeten, die maximal das Zehnfache des Gewichts der Erde besitzen, teilte die „European Southern Observatory“ (ESO)am Montag in Garching mit. Unter ihnen sei auch ein Planet, dessen Umlaufbahn am Rand der bewohnbaren – also nicht zu heißen und nicht zu kalten – Zone seines Muttersterns liege.
Für die Forscher ist besonders interessant, wenn eine solche Supererde wie die Erde aus Gestein besteht und Wasser besitzt: dann könnte es darauf ebenfalls Leben geben. Die nun neu entdeckte Supererde soll rund 3,6 Mal so viel Masse besitzen wie die Erde.
Alle Erwartungen übertroffen
„Diese reiche Ernte an Harps-Entdeckungen hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Sie schließt eine außergewöhnlich große Zahl an Supererden und Neptun-ähnlichen Planeten ein, die um Sterne kreisen, die unserer Sonne sehr ähnlich sind“, sagte der Leiter des Harps-Teams, Michael Mayor von der Universität Genf, bei der Präsentation der Ergebnisse auf einer Konferenz im US-Bundesstaat Wyoming. Er hofft darauf, dass sich mit der Weiterentwicklung des Harps-Instruments das Tempo der Entdeckungen weiter beschleunigt.
Der Harps-Spektrograf am 3,60-Meter-Teleskop eines Observatoriums der ESO in Chile misst hochpräzise die Wellenlängen, wenn sich ein Stern, der von einem Planeten umkreist wird, dabei auf die Erde zu- und wieder wegbewegt. Durch diese Veränderungen lasse sich indirekt die Anwesenheit eines Planeten nachweisen.
Einer Analyse aller Daten des „erfolgreichsten Planetenjägers der Welt“ zufolge besitzen rund 40 Prozent aller sonnenähnlichen Sterne mindestens einen Planeten, der weniger Masse besitzt als der Saturn. Dafür haben sie Beobachtungen aus den vergangenen acht Jahren mit dem an der Uni Genf entwickelten Harps-Instrument ausgewertet.
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