US-Notenbank muss Wirtschaft weiter stützen

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Mehr als drei Jahre nach Ende der Rezession pumpt die US-Notenbank weiter billiges Geld in die anfällige Wirtschaft. Für Fed-Chef Ben Bernanke ist das Festhalten an Niedrigzinsen und Anleihekäufen vor allem eine Vorsichtsmaßnahme.

Trotz insgesamt positiver Wirtschaftsaussichten in den USA setzt die amerikanische Notenbank ihre Hilfsmaßnahmen für die Konjunktur fort. Sie werde den Leitzins wie angekündigt auf dem historischen Niedrigsatz zwischen null und 0,25 Prozent belassen, teilte die Zentralbank Federal Reserve am Mittwoch nach einer zweitägigen Sitzung ihres Offenmarktausschusses in Washington mit. Auch die Anleihekäufe in Wert von insgesamt 85 Milliarden Dollar (65,6 Mrd Euro) monatlich führe sie fort.

Alles in allem sei die US-Konjunktur nach einem Tief im Dezember zu einem „moderaten Wachstum“ zurückgekehrt. Die Arbeitslosigkeit werde kontinuierlich sinken, von heute 7,7 Prozent auf 6,7 Prozent Ende 2014. Sie werde aber erst in 2015 unter den Wert von 6,5 Prozent fallen, den die Fed offiziell als Zielmarke für das Ende ihrer expansiven Geldpolitik festgelegt hat. Notenbankchef Ben Bernanke bekräftigte, man wolle sichergehen, dass das Wachstum stabil sei, bevor die Anleihekäufe verringert werden könnten.

Steuererhöhungen

Das Bruttoinlandsprodukt werde zwar nicht ganz so schnell zunehmen, wie zuletzt prognostiziert, hieß es in der Fed-Mitteilung. Das Tempo könne aber 2015 auf 2,9 bis 3,7 Prozent ansteigen. In diesem Jahr werde der Zuwachs zwischen 2,3 und 2,8 Prozent betragen. Die konjunkturelle Erholung werde derzeit vor allem durch Steuererhöhungen und Sparmaßnahmen des Kongresses erschwert.

Bernanke erklärte, er erwarte von dem Scheitern des Euro-Rettungspakets für das pleitebedrohte Zypern keine „enormen Auswirkungen“. Die Marktdaten hätten sich verbessert, auch nachdem das Parlament in Nikosia gegen das Hilfspaket gestimmt habe, begründete Bernanke seine Einschätzung bei einer Pressekonferenz. Dass es sich bei der Finanzkrise in Zypern um eine «schwierige Situation“ handele, liege daran, dass massive Probleme im Staatsbudget mit einer Bankenpanik zusammengetroffen seien.